Quelle: Christian Tech / Tourismus und Kongressmanagement der Stadt Fulda
71. ForstvereinstagungFULDA202418. - 22. September

Wald im Wandel - 125 Jahre Engangement

Exkursionen

Freitag, 20. September: Halbtagsexkursionen

Abfahrt in Fulda: 13:00 Uhr
Ankunft in Fulda: 18:00 Uhr

H01: Mehr Licht als Schatten – Die Lichtbaumart Eiche im Klimawandel

Der Klimawandel hat sich in den vergangenen Jahren in unseren Wäldern bemerkbar gemacht. Dürrephasen, Borkenkäferkalamitäten oder Trockenschäden an der Buche sind bekannte Beispiele. Die Wälder müssen mit Baumarten verjüngt werden, die hinsichtlich der Herausforderungen des Klimawandels eine ausreichende Resilienz erwarten lassen. Eine klimaangepasste einheimische Baumart könnte regional die Traubeneiche sein.
Das Forstamt Fulda verjüngt seit einigen Jahren die Traubeneiche mittels Lichtkegelhieben mit vielversprechenden Ansätzen. Im Gegensatz zu klassischen Eichennaturverjüngungsverfahren wird auf deutlich kleineren Flächen über einen längeren Zeitraum hinweg die Verjüngung etabliert.
Auf der Exkursion werden die Verjüngungsflächen der Traubeneiche begutachtet, um die Vorgehensweise anschaulich darzulegen. Das Forstamt freut sich über einen regen fachlichen Austausch.

Exkursionsleitung: Patrick Pape-Hüpeden (Forstamt Fulda)

H02 Quelle des Lebens – die Bedeutung von Wasser im Wald

Unsere Wälder spielen eine wichtige Rolle in Bezug auf die Wasserversorgung und den Wasserrückhalt. Feuchtbiotope und Fließgewässer in Wäldern spielen im Arten- und Biotopschutz eine zentrale Rolle. Die Vegetationsentwicklung im Umfeld der Gewässer ist ein entscheidender Faktor für die Gewässergüte. Eine solche gezielte Steuerung der Vegetations-entwicklung wurde in Form von Renaturierungsmaßnahmen im „Alten Grund“ (Revierförsterei Dorfborn) durchgeführt.
Der „Alte Grund“ ist seit jeher geprägt durch ein Fließgewässer. Im Laufe der Zeit wurde die natürliche Entwicklung des Fließgewässers durch einen mit Nadelbäumen bestockten Waldbestand gefährdet. Um das Gewässer mit den hier vorkommenden Feuchtbiotopen in ihrer Artenvielfalt zu erhalten sowie zu entwickeln, hat das Forstamt Fulda im „Alten Grund“ Renaturierungsmaßnahmen durchgeführt.
Wir starten an der Quelle und laufen bergab entlang dem Alten Grund bis zum Biberrevier an der Waldgrenze. Was kann die Forstwirtschaft zur natürlichen Gewässerentwicklung beitragen? Welche Maßnahmen wurden wie umgesetzt? Welche Arten und Lebensräumen haben profitiert? Was ist rechtlich zu beachten? Welche Chancen bringt der Biber für die Biodiversität? Es wird zu sehen sein, wie durch die vollzogenen Maßnahmen ein günstiger Erhaltungszustand für das Fließgewässer und deren Bewohner wiederhergestellt wurde.

Exkursionsleitung: Philipp Kirchlechner (Forstamt Fulda)

H03 Die Schlitzer Lärchen im Forstamt Burghaun: die höchsten Lärchen der Welt!

Die „Schlitzer Lärche“ ist weit über die Grenzen Hessens für ihre Geradschaftigkeit, ihr beachtliches Höhenwachstum sowie ihre Vollholzigkeit bekannt und bei Holzkäufern gefragt und geschätzt. Der Lärchenanbau hat auf den Buntsandsteinstandorten der Region um die Burgenstadt Schlitz eine lange Tradition, welche bis in das Jahr 1742 zurückreicht. Heute nimmt die Lärche im Forstamt Burghaun eine Fläche von 770 ha und einen Anteil von 8 % ein.
Neben der Geschichte des Lärchenanbaus im Schlitzerland wird auf die standörtlichen Bedingungen und die waldbauliche Behandlung dieser Baumart eingegangen, insbesondere
im Jungwuchs- und Jungbestandsstadium. Informationen zu Waldschutzproblematiken sowie zur Saatgutgewinnung runden die Exkursion ab.

Exkursionsleitung: Sebastian Keidel, Michael Friedmann (Forstamt Burghaun)

H04 Betriebsbesichtigung der Papierfabrik Adolf Jass und Stadtbesichtigung Fulda

Die Jass-Gruppe ist ein führendes europäisches Unternehmen der Papierwirtschaft. Mit den drei Geschäftsbereichen JassFibre (Altpapier als Rohstoff), JassPaper (Wellpappenrohpapiere) und JassBoard (Wellpappen- und Kartonformate) verwirklicht das Unternehmen die Kreislaufwirtschaft. In Fulda befindet sich eine Fabrik von JassPaper. Über eine Million Tonnen Altpapier wird dort und an anderen Standorten nach modernsten technischen Standards aufbereitet zu Wellpappenrohpapieren. Die Führung schafft einen spannenden Überblick über die Vorgänge in der Fabrik und führt auch am vollautomatischen Rollenlager, in dem Papierrollen bis zu 15 Meter hoch gestapelt werden können, vorbei.
Bei der anschließenden Stadtführung „Mitgegangen, mitgefangen - Fulda sprichwörtlich“ nehmen Gästeführer die Teilnehmer mit auf einen Rundgang durchs Barockviertel und die Altstadt und gehen auf die Spurensuche nach Herkunft und Bedeutung von Sprichwörtern.

Exkursionsleitung: Tim Schmidt (Firma Jass)

H05 Naturwaldreservat Stirnberg – Natürliche Waldentwicklung, Habitatbäume und Totholz

Die Exkursion führt in das 1997 ausgewiesene Naturwaldreservat Stirnberg bei Ehrenberg-Wüstensachsen im Bereich des Forstamts Hofbieber. Themen sind hier die natürliche Waldentwicklung wie die Waldstruktur- und Vegetationsentwicklung sowie die lokale und regionale Wald- und Landnutzungsgeschichte. Das unmittelbar an der Landesgrenze zu Bayern gelegene Gebiet ist zugleich Kernzone des Biosphärenreservats Rhön. Neben den Forschungsergebnissen aus dem Naturwaldreservat stellen wir auch das Naturwaldendwicklungs-Monitoringprogramm der NW-FVA sowie die Inventurergebnisse zu Habitatbäumen und Totholz aus dem Forstamt Hofbieber vor.

Exkursionsleitung: Dr. Peter Meyer, Dr. Jonas Hagge, Dr. Marcus Schmidt (Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt (NW FVA))

H06 Die Wälder des Schafsteins im mykologischen und forstpathologischen Blick

Die Wälder des Schafsteins (832 m ü. NN) gehören zu den ältesten und bedeutendsten Naturschutzgebieten der Rhön. Sie haben einen urwaldähnlichen Charakter und bestehen vorwiegend aus Rotbuchen und Edellaubhölzern. Der Schafstein ist eine Kernzone des Biosphärenreservats Rhön und stellt mit seinen bis zu 30 m mächtigen Basaltdecken sowie mächtigen Basaltblöcken das größte Blockmeer der Rhön dar. Auf der Exkursion wird die besondere Rolle von Pilzen in Waldökosystemen thematisiert. Dabei werden verschiedene Aspekte wie Endophyten, Mykorrhizen, Habitatbildner, Naturnähezeiger und Pathogene betrachtet. Ein Hauptaugenmerk liegt auf pilzlichen oder komplexen Erkrankungen der vorkommenden Baumarten, wie beispielsweise der Rotbuche und der Esche mit Eschentriebsterben). Zudem wird auf die potenzielle Gefährdung von Bäumen hinsichtlich ihrer Standfestigkeit und Verkehrssicherheit durch Pilzbefall eingegangen.

Exkursionsleitung: Dr. Gitta Langer (NW-FVA) und Bernd Mordziol-Stelzer (Forstamt Hofbieber)

H07 Das Marteloskop Bieberstein – ein Simulator für integrativen Waldbau

Die Exkursion führt in einen ca. 120-jährigen, strukturreichen Buchenmischbestand. Gemeinsam wollen wir integrative Waldbaustrategien diskutieren und durch eine Auszeichnungsübung auf der einen Hektar umfassenden Marteloskop-Fläche praktisch veranschaulichen. Das Erkennen wertvoller Habitat-Strukturen an Einzelbäumen steht dabei ebenso im Fokus, wie eine klimaangepasste und ökonomisch orientierte waldbauliche Behandlung.
Die Auszeichnungsübung erfolgt softwaregestützt mittels Tablet. Die Effekte auf ökonomische und ökologische Wertentwicklung des Bestandes werden datenbasiert dargestellt, ermöglichen den objektiven Vergleich verschiedener Vorgehensweisen und bieten damit den Einstieg in die fachliche Diskussion.
Die Teilnehmer erhalten einen Einblick in das Habitatbaumkonzept gemäß der Naturschutzleitlinie für den Hessischen Staatswald sowie die waldbaulichen Behandlungskonzepte von HessenForst.

Exkursionsleitung: Johannes Weidig (HessenForst Landesbetriebsleitung), Uwe Huber (Forstamt Wolfhagen), Paulina Eisenberg (Forstamt Neukirchen)

H08 Hoch hinaus – Jagen mit dem Klettersitz

Klettersitze sind ein fester Bestandteil der jagdlichen Konzepte im Landesbetrieb HessenForst. In dieser Exkursion werden die Grundsätze des Einsatzes von Klettersitzen in der Regiejagd gezeigt und von den Teilnehmenden selbst erprobt. Dabei gehen wir auch ein auf die persönliche Schutzausrüstung, Eigen- und Fremdrettung sowie die Betriebsanweisung von HessenForst ein. Teilnehmende sollten körperlich fit und schwindelfrei sein. Bitte bringen Sie auch wetter- und kletterfeste Kleidung sowie festes Schuhwerk mit. Das Equipment inklusive der Klettersitze wird gestellt. Erste Einblicke unter https://www.youtube.com/watch?v=i3Rg2mTO27I

Exkursionsleitung: Florian Wilshusen (Forstamt Hofbieber)

H09 Waldpädagogik: Denn Bildung braucht starke Wurzeln

An duftenden Blumen schnuppern, die Bienen summen hören, tanzende Schmetterlinge beobachten …
Bei spannenden Mitmachaktionen erhalten Sie Einblicke in die waldpädagogische Arbeit des Landesbetriebs HessenForst. Im Fokus steht unser aktuelles Bildungsmodul „Lernort Waldrand“. Rund 12.000 Kilometer Waldrand umfassen den hessischen Staatswald. Der Waldrand, oft übersehen, beherbergt eine reiche Vielfalt an Flora und Fauna. Diese Übergangszone bietet unzählige Möglichkeiten für Bildungsaktivitäten und Erlebnisse. Zu allen Jahreszeiten ist der Waldrand ein faszinierender Ort für Entdeckungen und Begegnungen mit Pflanzen und Tieren, für Lernen und Abenteuer.

Anschließend lernen Sie das Jugendwaldheim Petershainer Hof kennen. Mit deftigem „Schmierjelkuchen“ aus dem historischen Backhaus lassen wir die Exkursion ausklingen.

Exkursionsleitung: Alice Rosenthal (HessenForst, Landesbetriebsleitung)

H10 Forstliche Mountainbike-Tour um den Thiergarten

Über Berg und durchs Tal – von der Milseburg zum Forstamt Hofbieber. Die Forstliche Fahrradtour führt durch die Revierförsterei Bieberstein im Biodiversität plus-Forstamt Hofbieber: Neben der landschaftlichen Schönheit der Rhön erfahren wir im Wortsinn aktuelle Naturschutzprojekte. Die Streckenführung auf ca. 20 Kilometern ist mittelschwer ausgelegt und erfordert normale Kondition und normales fahrerisches Können. Ein Rucksack für das Lunchpaket und Getränke sollte mitgebracht werden. Angepasste Kleidung wie Sportschuhe und Windjacke ist hilfreich.

Exkursionsleitung: Kay Andresen (Forstamt Hofbieber)

H11 Bemerkenswerte Eiben und die Bewirtschaftung von Buchenwäldern im Biosphärenreservat Rhön

Die Exkursion führt entlang von für die Rhön typische Kalkmagerrasenflächen mit Blick in die Vorderrhön in den Bereich der Eibenbestockung. Am Beispiel der eindrucksvollen Altexemplare und den seit 45 Jahren beobachteten Versuchsflächen wird das Eibenschutzkonzept des Forstamtes vorgestellt. Der Ibengarten wurde 1938 als Schutzgebiet ausgewiesen und schon zum Ausgang des 19. Jahrhunderts wurden die Eibenbestände durch örtliche Forstleute kartiert und geschützt. Das Eibenvorkommen besteht aus ca. 500 Exemplaren, von denen einzelne einen Brusthöhendurchmesser von bis zu 95 cm und eine Höhe von bis zu 17,5 m erreichen. Das Alter der Eiben beträgt im Mittel ca. 350 Jahre, für Einzelexemplare wird ein Alter von ca. 800 Jahren angenommen.
Auf der weiteren Wanderung entlang des ersten ausgewiesenen Premiumwanderweges Deutschlands wird am Beispiel von Buchenaltholzbeständen die naturnahe Bewirtschaftung der typischen Bestände in der Pflegezone des Biosphärenreservates erörtert.
Bei einem Abstecher wird das Kernzonenkonzept mit sogenannten Trittsteinen in naturnah bewirtschafteten Beständen vorgestellt, Eibenkulturen auf flachgründigen Kalkstandorten runden das Exkursionsprogram ab.

Exkursionsleitung: Franz Dittmar (ThüringenForst, Forstamt Kaltennordheim)

H12 Wald+Atmosphäre 2024: Waldbaden mal anders (wetterabhängig)

„Wald und Atmosphäre“: beides betrifft Mensch und Umwelt heute gleichermaßen. Wald ist wichtig für unser Klima, unsere Umwelt, unsere körperliche und seelische Gesundheit. Atmosphäre steht ebenfalls für Klima, Umwelt, gasförmige Hülle, die die Erde aber auch Sterne und Planeten umgibt. Eine angenehme, emotionale Stimmung z.B. im Wald, in der Natur, wird als gute Atmosphäre bezeichnet. Der Rundgang streift all diese Themen und bietet die Gelegenheit, die Natur, den Wald mit allen Sinnen zu erfahren, zu erleben, zu schätzen, zu bewahren. Ein heilsamer Effekt für Körper, Seele, Natur kann erwachsen. Die Strecke umfasst einen Rundgang über ca. 2 Km leichte Strecke. Nach dem Kennenlernen kann die Natur mit allen Sinnen erlebt, betrachtet und auch genossen werden. Klimawandel, Naturschutz, Schöpfung, Sterne und Schutz der Nacht werden ebenfalls angesprochen. Ein gemeinsames Abschiedsritual rundet das Programm ab. Die Teilnehmenden sind eingeladen mitzumachen – alles kann, nichts muss. Mitzubringen sind ein offener Geist, ein offenes Herz und die Bereitschaft, anzunehmen was kommt.

Exkursionsleitung: Felizitas Sondergeld

H12 Wald+Atmosphäre 2024: Waldbaden mal anders (wetterabhängig)

„Wald und Atmosphäre“: beides betrifft Mensch und Umwelt heute gleichermaßen. Wald ist wichtig für unser Klima, unsere Umwelt, unsere körperliche und seelische Gesundheit. Atmosphäre steht ebenfalls für Klima, Umwelt, gasförmige Hülle, die die Erde aber auch Sterne und Planeten umgibt. Eine angenehme, emotionale Stimmung z.B. im Wald, in der Natur, wird als gute Atmosphäre bezeichnet. Der Rundgang streift all diese Themen und bietet die Gelegenheit, die Natur, den Wald mit allen Sinnen zu erfahren, zu erleben, zu schätzen, zu bewahren. Ein heilsamer Effekt für Körper, Seele, Natur kann erwachsen. Die Strecke umfasst einen Rundgang über ca. 2 Km leichte Strecke. Nach dem Kennenlernen kann die Natur mit allen Sinnen erlebt, betrachtet und auch genossen werden. Klimawandel, Naturschutz, Schöpfung, Sterne und Schutz der Nacht werden ebenfalls angesprochen. Ein gemeinsames Abschiedsritual rundet das Programm ab. Die Teilnehmenden sind eingeladen mitzumachen – alles kann, nichts muss. Mitzubringen sind ein offener Geist, ein offenes Herz und die Bereitschaft, anzunehmen was kommt. Zur Einstimmung können Sie sich hier informieren: www.waldbadenrhoen.wordpress.com

Exkursionsleitung: Felizitas Sondergeld

H13 Besichtigung des Palettenwerks Krenzer und eine kurze Wasserkuppenführung mit einem Ranger des Biosphärenreservats Rhön

Am Fuße der Wasserkuppe in der Rhön fertigt das familiengeführte Unternehmen Krenzer Paletten Holzpaletten für nationale und internationale Kunden. Dabei kommt alles aus einer Hand: Vom Holzeinkauf aus heimischen Wäldern, über die Produktion der Palettenbretter in drei Sägewerken und der Produktion der Paletten, bis zur anschließenden Logistik. Im Werk Abstroda werden, neben der Bretterproduktion mit einer Gattersäge, zu einem großen Teil Europaletten sowie zahlreiche andere Paletten wie Chemiepaletten auf mehreren Fertigungslinien hergestellt. Eine große Kapazität an Trockenkammern gewährleistet eine rein thermische Trocknung der Paletten. Die Führung durch die Produktion lässt die Teilnehmer bis direkt an die Fertigungslinien heran.
Die Wasserkuppe, höchster Berg Hessens und der Rhön, ist nicht nur der Berg der Segelflieger. Bei einem kurzen Rundgang über die Wasserkuppe erfahren die Teilnehmer die Geschichte des Berges. Lassen sie sich überraschen.

Exkursionsleitung: Simone Rau-Krenzer, Martin Neeb (Krenzer Paletten) und Stumpf Hubert (Biosphärenreservat Rhön)

H14 Forstlicher Ausritt durch die Rhön

Die Rhönreiter empfangen Sie auf einem wunderschönen familiengeführten Hof, der als Mittelpunkt in einem kleinen Rhöner Dorf bis in die 70er Jahre Gaststätte, Pension, Lebensmittelladen und Poststelle war. Inmitten des Biosphärenreservats erwartet Sie eine abwechslungsreiche Reitstrecke durch Staats- und Bundeswald zum Jagdhaus Hohe Kammer, welches von König Ludwig I. häufiger zur Auerhahn-Jagd genutzt worden sein soll. Die Exkursion wird forstfachlich begleitet und die Teilnehmer werden über forstliche Besonderheiten der Waldbestände entlang der Route informiert. Die Pferde sind absolute Geländeprofis, sie sind englisch ausgebildet, können aber auch am losen Zügel über den Hals dirigiert werden. Alle Reiter müssen sicher sein in allen drei Gangarten, die Gewichtsbeschränkung sind 85 kg pro Person. Sie sollten Reiterfahrung mitbringen, die Reitzeit beträgt ca. 2,5 Stunden (Zeit im Sattel). Erleben Sie eine unvergessliche Zeit mit zuverlässigen Wanderreitpferden.

Exkursionsleitung: Thomas Mecke (ehem. Forstamt Michelstadt) und Die Rhönreiter

H15 Naturschutz im Dauerwald – Möglichkeiten und Grenzen bei der Umsetzung der hessischen Naturschutzleitlinie

Die 1 ha große Demofläche liegt im Forstamt Schlüchtern. Nährstoffreicher Boden und eine Standortsvielfalt bedingen eine hohe Diversität an Baumarten (9) und Strukturen. Seit 25 Jahren werden jährlich Daten zu Waldwachstum und Ökologie aufgenommen. Für diesen Zeitraum ist eine genaue Bestandshistorie dokumentiert. Die hessische Naturschutzleitlinie verfolgt u.a. die Ziele: mind. 40 m³ Totholz je ha und 10 bzw. 15 Habitatbäume je ha. In einer Bachelorarbeit wurden 23 Habitatbäume sowie ca. 30 m³ Totholz festgestellt. Die Historie vieler Habitatbäume ist individuell dokumentiert. Ebenso wurden die Entstehungsbedingungen des Totholzes analysiert. Ein Schwarzstorch Brutplatz in unmittelbarer Nähe ist seit nunmehr 7 Jahren verwaist, bedingt aber weiterhin eine faktische Stilllegung. Beispielhaft sollen die Möglichkeiten einer integrativen naturnahen Waldbewirtschaftung im Lichte der aktuellen Naturschutzleitline diskutiert werden.

Exkursionsleitung: Axel Norgall (ehem. Forstamt Schotten) mit Forstamt Schlüchtern

H16 Ökosystemdienstleister Biber?

Der Biber ist nun auch in Hessen wieder in seine alte Heimat zurückgekehrt und hat zwischenzeitlich die meisten Gewässerauen besiedelt. Als Ökosystemingenieur ist er in der Lage seine Umwelt aktiv und naturschutzfachlich positiv umzugestalten – für sich, sowie für viele andere Tier- und auch Pflanzenarten. In der Folge von Biberansiedlungen lassen sich viele, auch seltene Arten, wie Schwarzstorch, Bekassine oder auch diverse Amphibienarten, wiederentdecken. Nicht immer sind Biberansiedlungen in unserer durch Infrastruktureinrichtungen sowie durch die land- und forstwirtschaftliche Nutzung geprägte Kulturlandschaft konfliktfrei. Bibermanagement, was eigentlich Menschenmanagement darstellt, ist hier oft vonnöten. Bei der Exkursion werden exemplarisch diverse Biberlebensräume besichtigt und mögliche Konfliktfelder aber auch Lösungsansätze aufgezeigt. Ein Miteinander ist möglich! HessenForst ist als Naturschutzdienstleister aktiver Partner im hessischen Bibermanagement.

Exkursionsleitung: Jörg Burkard (HessenForst, Landesbetriebsleitung)

H17 Bergbau unter dem Gieseler Forst mit Besteigung der Abraumhalde "Monte Kali" bei Neuhof

Das Kaliwerk Neuhof-Ellers des Düngemittelkonzerns K+S zeichnet sich vor allem in der Herstellung von Düngemittelspezialitäten aus. Die Bergleute fördern dort jährlich rund vier Millionen Tonnen kali- und magnesiumhaltige Salze. Diese werden in der übertägigen Fabrik zu verschiedenen Kali- und Magnesiumdüngern veredelt. Die Abraumhalde ist in der Region weithin als „Monte Kali“ bekannt. Sie dient nicht nur dazu, die anfallenden Produktionsrückstände des Werkes – vor allem Steinsalz – aufzunehmen, sondern ist für geführte Besuchergruppen auch begehbar. Begleitet von einem erfahrenen Haldenführer können sich die Besucher auf den steilen, stets wechselnde Perspektiven bietenden Aufstieg wagen, der etwa eine Stunde dauert. Damit bietet er genug Zeit, alle wichtigen Fragen zum Bergbau unter dem direkt angrenzenden Gieseler Forst – der größte zusammenhängende Hessische Forst – zu besprechen. Das Haldenplateau befindet sich in knapp 500 Meter Höhe über NN und bietet einen 360-Grad-Rundumblick über Fulda, Rhön und Vogelsberg. Richtung Westen und Norden.

Exkursionsleitung: Udo Zaloudek (K+S)

H18 Regional. Nachhaltig. Innovativ. Einblick in das moderne familiengeführte Säge- und Pelletwerk Hosenfeld

Das Unternehmen Gebr. Hosenfeld ist auf die Verarbeitung der Holzarten Lärche, Douglasie und Kiefer spezialisiert und steht bereits in der 5. Generation für qualitativ hochwertige Produkte aus der Region.
Werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen des Sägewerks mit angeschlossenem Pellet- und Biomassekraftwerk und entdecken Sie modernste Sägewerkstechnik. Hier steht die effiziente Verwendung der natürlichen Ressource Holz im Fokus. Die anfallenden Sägespäne werden direkt vor Ort zu hochwertigen Pellets weiterverarbeitet.
Nachhaltigkeit wird bei Gebr. Hosenfeld großgeschrieben: Das Unternehmen nutzt ausschließlich Holz aus heimischen Wäldern, setzt auf kurze Transportwege und versorgt den Standort mit selbst erzeugtem grünem Strom.

Exkursionsleitung: Anna-Lena Hosenfeld (Sägewerk Gebr. Hosenfeld)

 

H19 Jagd in eutropher Gemengelage – von der Herausforderung der Wiederbewaldung auf Basalt

Dürre und Borkenkäfer haben in den vergangenen Jahren auch im Forstamt Schotten deutliche Spuren hinterlassen. Vor allem der Ausfall der Fichte schafft großflächige Freiflächensituationen, welche im eutrophen Vogelsberg alleine schon eine erhebliche waldbauliche Herausforderung bedeuten. Hinzu kommen mit Rot- und Rehwild zwei Schalenwildarten, welche im dünnbesiedelten Vogelsberg verbunden mit seiner Gemengelage von größeren Waldkomplexen und ausgedehnten Offenlandschaften meist optimale Biotopbedingungen vorfinden.
An den ausgewählten Exkursionsstationen sollen zunächst die waldbaulichen und jagdlichen Herausforderungen in eutropher Gemengelage verdeutlicht werden, um dann anschließend die jagdpraktischen Lösungsansätze des Forstamtes darstellen und diskutieren zu können.

Exkursionsleitung: David Nöllenheidt (Forstamt Fulda) mit Forstamt Schotten

H20 Naturschutz im Vogelsberg – Hand in Hand

Bei der Exkursion werden anstehende und bereits umgesetzte Maßnahmen zur Renaturierung degradierter Hochmoorflächen, zum Schutz von Quellen und zur Wasserrückhaltung in Kombination mit Arten- und Biotopschutzmaßnahmen vorgestellt. Die Maßnahmen wurden und werden gemeinsam mit den Naturschutzpartnern des Forstamts auf Flächen im Bereich des Staatswaldes realisiert.

Moorrenaturierung Forellenteiche:
Die aktuell mit Fichten bestockten Moor-/ Anmoorbereiche nordwestlich der Forellenteiche sollen in den nächsten 2 Jahren Schritt für Schritt renaturiert werden. Für die Planung der Maßnahme wurde bereits ein Ingenieurbüro durch das Naturschutzgroßprojekt beauftragt. In den Jahren 2024 und 2025 erfolgt die Entnahme der standortuntypischen Gehölze und die Einbringung von Spundwänden, um das Wasser wieder auf die Fläche zurückzuführen.

Quellenrenaturierung Sauborn:
Der Sauborn war zwischenzeitig gefasst und wurde im Jahr 2016 im Rahmen der hessischen Biodiversitätsstrategie renaturiert. Die Quellen im Vogelsberg werden systematisch vom Landesverband für Höhlen- und Karstforschung Hessen e. V. erfasst und hinsichtlich ihrer Quellbewohner untersucht. Hieraus erfolgen Maßnahmenvorschläge, um die Quellstandorte zu verbessern und wieder in den ursprünglichen, naturnahen Zustand zurück zu versetzen.

Anlage von Flachwasserteichen im Revier Eichelsachsen:
Auf einer Sukzessionsfläche eines ehem. Fichtenwaldes wurden 2020 Flachwasserteiche als Nahrungshabitat für den Schwarzstorch, Eisvogel und als Biotop des Laubfroschs angelegt. Der Schwarzstorch brütet seit Jahren in der Nähe. Untere Naturschutzbehörde und Untere Wasserbehörde waren in die Planungen miteinbezogen. Die Maßnahme wurde über Ersatzgelder des Vogelsbergkreises finanziert. Die Neuanlage auch stellt auch ein wertvolles Projekt für die Wasserrückhaltung bei Starkregen dar.

Exkursionsleitung: Marcus Engel (Forstamt Schotten)

H21 Besichtigung des Nadelholz-Sägewerks Pfeifer Holz in Lauterbach

Die Pfeifer Holz Lauterbach GmbH ist ein vollintegrierter Sägewerksstandort der Pfeifer Gruppe. Der Standort Lauterbach wurde im Jahr 2008 als Greenfield Projekt in der Mitte Deutschlands errichtet. Seitdem wurde am Standort kontinuierlich investiert und erweitert. Die Einschnittskapazität liegt bei über 1. Mio fm pro Jahr, die Sägenebenprodukte werden zu Pellets und Palettenklötzen verarbeitet. Anfallende Rinde wird im standorteigenen Biomassekraftwerk verbrannt, die dabei entstehende Wärme wird zur Holz- und Spantrocknung verwendet, zudem wird Ökostrom produziert.

Exkursionsleitung: Denny Ludsteck (Pfeifer Holz Lauterbach GmbH)

H22 Zwischen Panorama und Waldgeschichte: der Eisenberg in Hessens jüngstem Naturpark Knüll

Rund um den mit 636 m höchsten Berg des Knülls bieten sich traumhafte Panoramen: bei schönem Wetter blickt man bis in den Thüringer Wald und Richtung Meißner. Im Jahr 2022 wurde hier ein Premiumweg ausgewiesen.
Auch archäologisch trägt der Eisenberg Spuren: Zur Bronzezeit wurden hier mehrere Hügelgräber angelegt. Im Spätmittelalter waren die Höhenzüge fast waldfrei, da Eisenabbau und Köhlerei ihren Tribut zollten. Im 17. Jahrhundert wurde Alaun gefördert. Heute überzieht wieder Wald den Höhenrücken, auch wenn Trockenheit und Borkenkäfer Lücken hinterlassen haben. Die Spuren des jahrhundertelangen menschlichen Wirkens sind trotzdem an vielen Stellen des Eisenberges noch heute sichtbar.
Der noch junge Naturpark Knüll lädt zu einer Exkursion rund um diesen faszinierenden Höhenrücken ein. Dabei wird auch das Wegemanagement thematisiert.

Exkursionsleitung: Judith Walz (Naturpark Knüll)

H23 Mit Kanus unterwegs: Wasser und Gewässerökologie auf und in der Fulda

Nach einer Einweisung in die Fluss-, Paddel- sowie Sicherheitstechnik können sich die Teilnehmer ein Doppelkajak oder einen Kanadier zum Paddeln aussuchen. Vorbei an imposanten herrlichen Schwarzerlen und Bruchweiden führt die Paddelroute die Fulda entlang. Auf dem Weg erzählt ein Fischwirtschaftsmeister Interessantes und Wissenswertes zum Thema Wasser und Gewässerökologie auf und in der Fulda. Anhand von Beispielen zu den Themen Natürlicher Zustand unserer Fließgewässer, Artenvielfalt und Ökosysteme erarbeiten wir uns ein Verständnis und das Erkennen von Zusammenhängen der komplexen Vorgänge in unseren Fließgewässern. Warum gerade der Wald nicht nur in Hessen eine so wichtige Rolle spielt, um die Artenvielfalt in unseren Gewässern zu erhalten wird ebenso erklärt und gezeigt, wie die nicht nachahmenswerte isolierte Betrachtung dieser Ökosysteme. Außerdem werden bei dieser Exkursion auch Vorgehensweisen und Managementstrategien zur Erhaltung und/oder Wiederherstellung funktionierender Wasserökosysteme (Fließgewässer oder stehende Gewässer) vermittelt.

Exkursionsleitung: Andreas Rohn (IG Edersee), Harald Hoßfeld (Kanutours Fulda)

H24 Einstieg in die Pilzkunde Osthessens – Speise- und Giftpilze in Mitteleuropa

Die Welt der Pilze ist immens groß und für die Meisten von uns ein großes Geheimnis. Bei dieser Wanderung können Sie die wunderbare Welt der heimischen Pilze genauer kennenlernen. Sie lernen sowohl die häufigsten Speisepilze und ihre giftigen Doppelgänger zu unterscheiden, als auch das Wissen über die ökologische Bedeutung der Pilze im Ökosystem Wald.

Exkursionsleitung: Uta Eddeling, Alex Maier (Pilzsachverständige DGfM)

H25 Vom Holz zum Haus: Nachhaltig Bauen mit Holz – modular, seriell und schnell

Die Halbtagsexkursion führt zum traditionsreichen Ebersburger Holzbauunternehmen BAUMGARTEN GmbH, das bereits 1857 als Sägewerk und später als Zimmerei gegründet wurde und mittlerweile als hochmoderner Betrieb in vierter Generation mit rund 120 Mitarbeitenden geführt wird.
Seit vielen Jahren liegt der Fokus des Unternehmens auf individuellem, nachhaltigem, modularem Holzbau für öffentliche, gewerbliche sowie private Kunden. Bei der Exkursion werden die vielfältigen Möglichkeiten des modernen Holzbaus und auch das außergewöhnliche Unternehmenskonzept präsentiert. Die anschließende Führung durch die Fertigungsstationen und Werkhallen bietet den Teilnehmenden einen eindrucksvollen Einblick in die unterschiedlichen Planungs- und Arbeitsprozesse auf dem „Weg vom Holz zum Haus“.

Exkursionsleitung: Holger Fröhlich (Holzbauunternehmen BAUMGARTEN GmbH)

H26 Alte und bemerkenswerte Bäume – eine kulturhistorische Fahrt durchs Fuldaer Land

Die Exkursion bietet dicke Bäume mit kulturhistorischen Hintergründen und eine Hochrhönrundfahrt ohne körperliche Anstrengung. Die Teilnehmer besuchen die "Gerlachseiche" mit Hainbuchenring und Weißtannen in Fulda-Niesig, die 310-jährige Fürsteneck-Linde in Eiterfeld, die Wasserschloss-Eiche mit 616 cm Stammumfang und die 661 cm umfassende Schinde-Eiche in Mackenzell und die stärkste Sommerlinde mit 550 Jahren und 788 cm Umfang in Hilders-Harbach. Die Route führt über Wüstensachsen, vorbei an den Hutebuchen am Heidelstein, weiter über Bischofsheim nach Gersfeld zur Zieroff-Eiche und zurück nach Fulda.

Exkursionsleitung: Jochen Rümann (Forstbetriebsgemeinschaft Fulda)

H27 Der Gieseler Forst und Fulda von oben: Abheben vom Flugplatz Jossa (Bei geeignetem Flugwetter)

Der Gieseler Forst ist das größte zusammenhängende Waldgebiet Hessens und kann bei dieser außergewöhnlichen Gelegenheit aus der der Luft entdeckt werden. Ein erfahrener Pilot und Revierleiter a.D. kann für etwa 20 Minuten jeweils zwei Fluggäste in mehrere hundert Meter Höhe mitnehmen und spannende Anekdoten zur Geschichte und der Bewirtschaftung des Gieseler Forsts erzählen. Es bleibt auch Zeit genug, Fulda mitsamt Tagungshotel, Schlosspark, Dom, Kloster und Forstamt von oben zu erleben und vielleicht den Kollegen zuzuwinken, die gerade ein Begleitprogramm besuchen. Für die wartenden Teilnehmer am Boden wird für ausreichend Kaffee und Kuchen gesorgt sein. Bei weitreichender Rundumaussicht bietet sich die Gelegenheit zu einem forstpolitischen Diskurs.

Exkursionsleitung: Norbert Bahre (ehem. Forstamt Fulda)

H28 Drohnen im Forstbetrieb –Einsatzgebiete, Möglichkeiten, Ausblicke

Details folgen

H29 Windenergie im Wald – Exemplarische Planung und Umsetzung

Windräder im Wald sind insbesondere in Hessen kein neues Thema. Viele Windvorranggebiete liegen hier im Wald. Die Exkursion beleuchtet ein solches Gebiet anhand eines Bestandswindparks und entsprechender Erweiterungspläne. Vor allem die aktuellen Kalamitäten unterstreichen die Notwendigkeit des Waldumbaus und bieten gleichzeitig großes Flächenpotenzial für Windenergie. Deren tatsächliche Eignung unterliegt zahlreichen Faktoren wie beispielsweise Abständen zu Wohnbebauung, Topographie und dem naturschutzfachlichen Wert. Darüber hinaus bieten Windenergieanlagen auch die Chance zur Mehrung ökologisch wertvoller Habitate. Neben der Umsetzung von A&E-Maßnahmen ist es ein unternehmerisches Selbstverständnis, entsprechende Eingriffe im Einklang mit der Natur vorzunehmen. Die Planung bedarf daher früher Abstimmung mit Grundeigentümern, Behörden und Verbänden.

Exkursionsleitung: Dr. Ferdinand von Plettenberg (wpd onshore GmbH & Co. KG)

Samstag, 21.09.2024: Ganztagsexkursionen

Abfahrt in Fulda: 8:00 Uhr
Ankunft in Fulda: 19:00 Uhr

G01 Wasserspeicher Wald: Renaturierung von Wasserlebensräumen am Beispiel von Quelle, Bach und Anmoor

Seit 2022 ist das Forstamt Hofbieber offiziell Modellbetrieb für Waldbiodiversität und den Aufgaben des Naturschutzes besonders verpflichtet.
Das Forstamt hat u.a. eine Artenpatenschaft für den Feuersalamander, den Schwarzstorch sowie eine Biotoppatenschaft für den Lebensraum Quelle übernommen.
Entwässerungs- und Aufforstungsmaßnahmen haben in der Rhön zur Beeinträchtigung von Quellen, Bächen und Waldmooren geführt. Meistens wurden die Flächen durch Gräben entwässert und Fichte angebaut. Quellen wurden oftmals gefasst und Quellbäche durch Wege zerschnitten.
Quellen, Bäche und anmoorige Flächen sollten durch Renaturierungsmaßnahmen wieder in einen natürlichen Zustand versetzt werden. Diese Biotope sind für den Artenschutz von Rhönquellschnecke, Feuersalamander, Schwarzstorch und Speer-Azurjungfer essenziell.
An den Beispielen des Rückbaues einer Quelleneinfassung, einer Bachrenaturierung sowie einer Renaturierung einer Anmoorfläche werden die Verbindungen zwischen Biotop- und Artenschutz vorgestellt.

Exkursionsleitung: Bernd Mordziol-Stelzer (Forstamt Hofbieber)

G02 Erlebniswanderung mit Vorstellung des LIFE-Projekts "Rhöner Bergwiesen" und des Roten Moores

Die Exkursion beginnt mit der Vorstellung der LIFE-Maßnahmen zur Schaffung eines Korridors zur Verbindung der wertvollen Offenland-Bruthabitate „Südhang Wasserkuppe“ und „Grumbachwiesen“ sowie zur Renaturierung der Fulda. Anschließend führt die Wanderung entlang der Grumbachwiesen zum Schafstein, einem beeindruckenden alten Naturwald und Kernzone des Biosphärenreservates. Auf einem Teilstück der Extratour „Der Ehrenberger“ werden verschiedene Maßnahmen zur Revitalisierung der landschaftsprägenden Rhöner Huten und an Infostationen deren Bedeutung für den Naturschutz erläutert. Nach dieser Vormittagswanderung und einem Mittagessen gegen 13.00 Uhr in der Gaststätte „Haus der Wasserkuppe“ in Wüstensachsen geht es weiter mit der Busfahrt zum Parkplatz Moordorf am Roten Moor.
Dort ist eine Wanderung über den Bohlensteg bis zum Aussichtsturm und zurück zum Haus des Roten Moores mit abschließendem Kaffeetrinken geplant.

Exkursionsleitung: Elmar Herget (Biosphärenreservat Rhön)

G03 Forstpolitische Planwagenfahrt: Drei-Länder-Hochrhönexkursion mit dem Pferdewagen

Am Fuße des 925 Meter hohen Stirnberges beginnt unsere Fahrt mit dem Planwagen. Vor uns liegt Wüstensachsen mit dem Ehrenberg, dem Schafstein mit seinen großen Basaltblockhalden und dem Mathesberg, der an das Rote Moor angrenzt. Wir fahren hinauf zur Langen Rhön, vorbei an einer großen Hutefläche, die mit Rindern, Pferde und Schafen beweidet wird, bis zur Bayerischen Landesgrenze. Das rund 3000 ha großen Hochplateau „Lange Rhön“ mit seiner besonderen Flora und Fauna ist einmalig in Europa und erinnert daran, warum die Rhön das „Land der offenen Fernen“ genannt wird. Unser Blick reicht bis
zum Thüringer Wald am Horizont. Vor uns liegt nun das Schwarze Moor, das einzige intakte Hochmoor in der Rhön. Weiter geht es über die Grenze nach Thüringen, vorbei an Birx und Frankenheim, den höchstgelegenen Orten in der Thüringischen Rhön. Hier sind größere Waldumbauten notwendig geworden. Im Rhönwald überfahren wir die Grenze nach Hessen und kommen zurück zum Ausgangspunkt.
Aus Mangel an schiffbaren Gewässern rund um Fulda wird die forstpolitische Floßfahrt diesmal als Planwagenfahrt angeboten.

Ewald Sauer in Kooperation mit der Gemeinde Ehrenberg

G04 Wie weiter mit der Rotbuche? – Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt Buche-Akut

Die wiederholt sehr trockenen und heißen Sommer seit 2018 setzen allen Baumarten deutlich zu, auch unserer natürlicherweise dominierenden Laubbaumart Rotbuche (Fagus sylvatica L.). Vielerorts sind starke Vitalitätsverluste zu beobachten, auf ungünstigen Standorten sogar massive Absterbe-Erscheinungen. Die Schäden lassen sich hauptsächlich dem Schadbild der Buchenvitalitätsschwäche zuordnen, einer komplexen Erkrankung der Rotbuche, die infolge von Trockenstress auftreten kann.
Somit stellen sich auch für Buchenwälder so zentrale Fragen wie: Welche Faktoren erhöhen oder mindern die Widerstands-, Erholungs- und Anpassungsfähigkeit der Buchenwälder in Zeiten des Klimawandels und wie lassen sich Buchenwälder trotz des Klimawandels erhalten und nachhaltig bewirtschaften?
Anhand verschiedener Waldbilder werden im Rahmen der Exkursion die Erkenntnisse aus dem praxisorientierten Forschungsprojekt „Buche-Akut“ vorgestellt. Dabei wird insbesondere auf die Besonderheiten der Rotbuche hinsichtlich ihrer Standortsansprüche, ihrer Physiologie, ihres Reaktions- und Widerstandsvermögen gegenüber klimatischen Extremen eingegangen. Gleichzeitig soll anhand der Waldbilder eine der Kernfragen aus dem Projekt beantwortet werden: Welchen Einfluss hat neben Witterung auch das Waldmanagement auf die Schadausprägung? Es werden Schadentwicklung und Schadmerkmale, dabei insbesondere die besondere Rolle von Pilzen, erörtert und ausgehend von der Standfestigkeit der Bäume Aspekte zur Verkehrssicherheit diskutiert. Schlussfolgerungen für die forstliche und waldbauliche Praxis bilden den inhaltlichen Abschluss dieser Ganztagesexkursion.

Exkursionsleitung: Ingolf Profft (Thüringen Forst, Forstliches Forschungs- und Kompetenzzentrum Gotha) und Dominic Wolf (HessenForst. Forstamt Hofbieber, Modellbetrieb für Waldbiodiversität), NW-FVA Göttingen und Georg-August-Universität Göttingen

G05 Das nationale Naturmonument "Grünes Band" & Der größte autochtone Eibenstandort Hessens

Kurz vor der Grenzöffnung wurde das Naturschutzgebiet „Hessische Schweiz bei Meinhard“ mit einer Größe von 245 ha im April 1989 ausgewiesen. Seither ist jede forstliche Nutzung in
dem Gebiet unterblieben, mit Ausnahme der Vergleichsfläche des Naturwaldreservats Hohestein, das ebenfalls 1989 eingerichtet wurde. Das Naturschutzgebiet ist Bestandteil des im Sommer 2023 ausgewiesenen Nationalen Naturmonuments „Grünes Band“. Im Gebiet befinden sich zahlreiche Zeugnisse zur Waldgeschichte des Gebiets von der Steinzeit bis zur jüngsten Vergangenheit, die neben Informationen zu den Ergebnissen der Naturwaldreservateforschung thematisiert werden.
Nachmittags besuchen wir die Graburg – hier befindet sich mit mehr als 1.000 Individuen Hessens größtes autochtones Eibenvorkommen. Die Situation der seltenen Baumart wird vorgestellt und Maßnahmen zu Schutz und Erhalt des Bestandes werden erläutert.

Exkursionsleitung: Dietrich Bräuer (Forstamt Wehretal)

G06 Ökonomie durch Ökologie. Naturnahe Waldwirtschaft im Privatwald Gut Hohenhaus

Die Wälder des Gut Hohenhaus im Ringgau im nord-östlichen Hessen, direkt benachbart zu Thüringen, liegen heute mitten in Deutschland nahe der A4 bei Herleshausen. In dieser ehemals „vergessenen Landschaft“ haben sich viele ökologische Hotspots bis heute erhalten und verdeutlichen die Einzigartigkeit der Region. Im Wissen um die hohen ökologischen Werte gepaart mit dem Wunsch dauerhaft Gelderträge aus dem Gutsbetrieb zu erwirtschaften, setzen wir seit 1994 konsequent auf eine naturnahe Waldwirtschaft. Freiflächen werden vermieden, ein Denken in Flächen tritt zu Gunsten einer Einzelbaumbetrachtung völlig in den Hintergrund. Wir sind bis heute überzeugt, dass diese Form der Waldnutzung ökonomische und ökologische Ziele optimal verbindet.

Unser Bestreben ist es, die natürliche Waldentwicklung weitestgehend für einen ökonomischen Erfolg zu nutzen. Dies gilt auch für Freiflächen nach Kalamität. Heute sind durch die Umstellung mehr als zwei Drittel unserer Wälder mit bis zu zwölf Baumarten und 100.000 Bäumen je Hektar natürlich verjüngt. Nur wenige Kahlflächen nach Sturm und Käfer bedürfen einer künstlichen Wiederbewaldung. In Einzelfällen ergänzen Weißtanne, Douglasie und Eiche aus Pflanzung die Naturverjüngung. Auf Zäune und Wuchshüllen können wir verzichten. Ganz wesentlich für ein Gelingen dieses Prinzips ist eine an der Waldentwicklung orientierte Bejagung des Schalenwildes. Auch dies soll gezeigt und diskutiert werden.

Wir starten die Fahr- und Fußexkursion am Gutshof und stellen Ihnen zunächst in unseren Buchenwäldern das Nutzungskonzept anhand verschiedener Waldsituationen vor. Gern können spontane Stopps für Fragen und Diskussionen eingelegt werden. Nach einer Mittagspause erwandern wir uns verschiedene Windwurf- und Käferkalamitätsflächen und diskutieren über die vielfach unterlassenen klassischen Maßnahmen einer Wiederbewaldung.

Exkursionsleitung: Stephan Boschen (Gut Hohenhaus)

G07 Multifunktionale Forstwirtschaft in Stadtnähe und Buchenplenterwälder in der Welterberegion Wartburg-Hainich

Die Exkursion startet mit einem touristischen Highlight: durch die Drachenschlucht wandert die Gruppe durch enge Wege mit spektakulären Einblicken auf bemooste, hohe Felsen und den Bach unter den Füßen. An der engsten Stelle der 3 km langen Strecke kommt der Wandernde gerade so zwischen den Felsen hindurch. Über 100.000 Besucher kommen hierher - der Dreiklang zwischen Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion ist hier am
eindrücklichen Beispiel multifunktionaler Forstwirtschaft direkt zu erkennen. Die Herausforderungen hinsichtlich Sicherheit, Besucherlenkung und Bauunterhalt werden thematisiert. Anschließend besuchen wir das Totalreservat „Viehburg“ mit natürlicher Waldentwicklung seit 1961. Auch hier zeigen sich die Auswirkungen des Klimawandels auf die Laubholzbestände bei einer Strecke von 5 km.
Nachmittags schauen wir uns traditionelle Buchenplenterwaldwirtschaft in den Waldgenossenschaften des mittleren Hainich an. Dazu gibt es Ergebnisse von 30 Jahren Stichprobeninventur (1994 – 2024), aber auch Herausforderungen durch NATURA 2000 und Trockenschäden. Zusätzlich wird das Biodiversitätsexploratorium Hainich präsentiert. Hier werden die Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge in der belebten Natur sowohl mithilfe von Beobachtung als auch Experiment untersucht. Die Wanderung hierbei ist ca. 1 km lang.

Exkursionsleitung: Dirk Fritzlar (Thüringen Forst Forstamt Hainich-Werratal), Ansgar Pape (Thüringen Forst Forstamt Marksuhl)

G08 Das Bayerische Naturschutzprogramm Wald – Umsetzung in den Laubwäldern auf der Fränkischen Platte

Das Bayerische Vertragsnaturschutzprogramm Wald wird von den kommunalen und privaten Waldbesitzern auf der Fränkischen Platte sehr gut angenommen. Wir stellen die in der Praxis wesentlichen Fördertatbestände anhand von Waldbildern im Raum Wasserlosen vor und berichten von unseren langjährigen Umsetzungserfahrungen einschließlich der Zusammenarbeit mit der Naturschutzverwaltung.
Gleichzeitig wollen wir bei der Exkursion die Chancen aber auch Risiken für den Waldnaturschutz durch die fortschreitenden Klimawandel-Schäden in Laubwäldern diskutieren. Dabei werden auch die regionalen Waldschutzfragen erläutert. Welche Zukunftschancen seltene einheimische Baumarten wie Feldahorn und Speierling verdeutlichen deren Vorkommen auf der Exkursionsroute.

Exkursionsleitung: Stephan Thierfelder (Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Schweinfurt)

G09 Rotbuchen im Trockenstress & Diversität als Chance im Klimawandel

Die Ganztagesexkursion führt an zwei unterfränkische Forstbetriebe der Bayerischen Staatsforsten: Der Forstbetrieb Arnstein liegt in einer stark vom Klimawandel betroffenen Region Bayerns. Insbesondere die Rotbuche verliert hier flächig an Vitalität. Für den forstlichen Alltag gilt es, waldbauliche Ziele, Vorgaben des Naturschutzes und eine nachhaltige und wirtschaftliche Holznutzung mit der Arbeits- und Verkehrssicherheit in Einklang zu bringen.
Im in der Vorröhn und im Spessart gelegenen Forstbetrieb Hammelburg wird der seit Jahrzehnten laufende Waldumbau auch in den Laubholzbeständen zu einer Herausforderung. Durch aktive und nachhaltige Waldbewirtschaftung in einem integrativen Ansatz unter Berücksichtigung ökonomischer, ökologischer und sozialer Anforderungen ist es das Ziel, klimaresiliente und angepasste Wälder zu erreichen. Ein Ansatz ist die Implementierung eines 4-Baum-Konzeptes.

Exkursionsleitung: Christoph Riegert (Bayerische Staatsforsten, Forstbetrieb Arnstein), Daniel Zippert (Bayerische Staatsforsten, Forstbetrieb Hammelburg)

G10 Holz machen und Rehe schießen – ein Erfolgsrezept?

Das Adelige Damenstift Waizenbach existiert seit 1733 und ist heute eine steuerpflichtige Stiftung des Privatrechts. Der Stiftungszweck wird aus Erträgen aus Land- und Forstwirtschaft sowie Vermietung und Verpachtung erfüllt. Die Waldungen der Stiftung sind in zwei separate Betriebsteile aufgegliedert, wobei der eine vorwiegend mit Laubholz bestockt ist und im anderen der Nadelholzanteil wesentlich höher, teilweise bestandestragend ist. Bei der Waldbewirtschaftung profitieren wir von großflächig vorhandener Naturverjüngung und einer ausgewogenen Baumartenmischung. Ausgelöst durch die aktuelle Käfergefährdung scheuen wir uns nicht, mutig größere Mengen Holz im Oberstand zu ernten. Anhand einiger Waldbilder können wir zeigen, warum wir derzeit gezielt in die Fichtenbestände eingreifen und welche Entscheidungen wir an anderer Stelle z.B. bzgl. Eichen- und Tannenverjüngung getroffen haben.

Exkursionsleitung: Agatha Ludwig, Matthias Kremer (Adeliges Damenstift Waizenbach), Michael Frhr. Truchseß

G11 Eichenwirtschaft im hessischen Spessart

Der hessische Spessart ist neben seinen bekannten Eichenwäldern auch durch nadelholzdominierte Waldungen geprägt. Der Klimawandel stellt auch diese Region vor große Veränderungen und Herausforderung an die Waldbewirtschaftung. Bei der Veranstaltung werden die gegenwärtigen Behandlungsmodelle der Eichen- und Nadelholzwirtschaft vorgestellt und Überlegungen in Hinblick auf den Klimawandel thematisiert.

Exkursionsleitung: Christian Münch (Forstamt Jossgrund)

G12 Forstliches Vermehrungsgut für den Landesbetrieb HessenForst

Angesichts der klimabedingten Veränderungen im Hessischen Wald besteht immenser Bedarf an forstlichem Vermehrungsgut. Nach der Wiederbewaldung geräumter Kalamitätsflächen wird Saat- und Pflanzgut auch mittel- bis langfristig für den Umbau nicht zukunftsfähiger Bestände benötigt.
Vor diesem Hintergrund wurden im Landesbetrieb HessenForst erhebliche Investitionen getätigt, um Saatguternte, -aufbereitung und -versorgung dem Stand der Technik anzupassen und die Kapazitäten zu erhöhen. Neben dem Neubau eines forstlichen Saatgutzentrums wird die effiziente Steuerung der herkunftssicheren Forstpflanzenanzucht und -beschaffung demonstriert. Saatgut-Erntebestände in räumlicher Nähe zum Saatgutzentrum sollen exemplarisch besichtigt werden.
Nach einer Mittagspause in der Gaststätte im historischen Jagdhaus am Wildpark „Alte Fasanerie Hanau“ besteht am Nachmittag die Möglichkeit, den weitläufigen Park auf eigene Faust zu erkunden oder sich im Rahmen einer Führung über die Umweltbildungsaktivitäten des Landesforstbetriebes in dieser Einrichtung zu informieren.

Exkursionsleitung: Lutz Hofheinz (Forstamt Hanau-Wolfgang)

G13 Forstliche und kulturhistorische Reise in den Odenwald

Die forstliche und kulturhistorische Reise führt die Exkursionsteilnehmerinnen und -teilnehmer in das Forstamt Michelstadt im Herzen des hessischen Odenwaldes. Die Exkursion beginnt mit einer Station im Gersprenztal. Hier werden bei einer Wanderung die Schönheit des Odenwaldes mit seinen sanften Erhebungen und der abwechslungsreichen Landschaft bewundert und auch die sagenumwobene Burgruine Rodenstein besichtigt. Bei einem Stopp während der Wanderung stellt sich die hessische mobile Waldbauernschule vor, welche im Forstamt Michelstadt „erfunden“ wurde.
Im Anschluss an die Wanderung geht es in die Kreisstadt Erbach. Dort erfolgt im über 800 Jahre gewachsenen Schloss Erbach eine Führung durch die historische Trophäen- und Waffensammlung.

Exkursionsleitung: Justus Kallmeyer (Forstamt Michelstadt)

 

G14 Ein Großstadtwald im Klimawandel – Der Frankfurter Stadtwald

Forstwirtschaft im Ballungsraum – Von der Gründung von Mischwäldern, dem Umgang mit den Klimaschäden und den Herausforderungen mit rund 5 Mio. Waldbesuchenden jährlich. Wir besuchen verschiedene Waldbestände zu Voranbau unter Kiefer, Bekämpfung der Spätblühenden Traubenkirsche, Versuchsflächen zu Themen wie Epigenetik und Eichensaat, gebietsfremde Baumarten, Testung verschiedener Buchenherkünfte, Besucherlenkung, Verkehrssicherung, Artenschutz.

Exkursionsleitung: Dr. Tina Baumann (StadtForst Frankfurt am Main)

G15 Am Oberrhein – zwischen Schwarznuss und Grundwasserabsenkung

Im Hessischen Ried soll es um die Thematik Grundwasserabsenkung und Waldbau gehen. Ein besonderer Fokus wird auf die Waldverjüngung mit verschiedenen Methoden (u.a. unter Gesichtspunkten Natura 2000) gelegt. Mit behandelt werden die Maikäferproblematik sowie invasive Arten, vor allem die Spätblühende Traubenkirsche. Entlang des Rheines wollen wir uns verschiedene Schwarznussbeständen anschauen, von der Begründung bis zum Reifestadium.
Wenn noch Zeit vorhanden ist, wollen wir die Domäne Bergstraße der Hessischen Staatsweingüter Kloster Eberbach in Heppenheim besuchen

Exkursionsleitung: Steffen Hering (Forstamt Lampertheim)

G16 Forstwirtschaft der Zukunft – effizientes und digitales Flächenmanagement von Erwerbsforstbetrieben

Forstbetriebe unterliegen mehr denn je ökonomischen, organisatorischen und regulatorischen Rahmenbedingungen. Die Center-Forst Gruppe zeigt anhand von Praxisbeispielen in der Waldgesellschaft der Riedesel für die Forstwirtschaft der Zukunft: von der modernen Forsteinrichtung, über das Management eines 5.000 ha Mittelgebirgsreviers, der digitalen Vorbereitung zur routingfähigen hochmechanisierten Walderschließung bis zu Durchforstungsmodellen in Laub- und Nadelholz.
Im Saal werden das funktionalisierte Forsteinrichtungsverfahren und der Einsatz eines statusbasierten GIS-Programmes, eines GPS-basierten Harvester-Rückezug-Flottenmanagements, der Abfuhrlogistik und der Einbindung in die Warenwirtschaft vorgestellt. Im Wald folgen zwei Exkursionspunkte: einmal zum Thema Erschließung eines pflegedringlichen Fichtenbestandes, bei dem gezeigt wird wie 2024 Rückegassen geplant, per Arbeitsauftrag freigegeben und durchgeführt werden. Anschließend geht es in einen Buchen-Edellaubholzbestand in der Zweitdurchforstung und zum Abschluss nach einer etwa halbstündigen gemeinsamen Wanderung zu einem ca. 100-jährigen Z-Baum-durchforsteten Zielbestand.

Exkursionsleitung: Fritz Richter (Center-Forst)

G17 Waldböden in Hessen: Vielfalt, Probleme, Chancen

Verarmt, verdichtet, zu trocken!? Waldböden in Hessen müssen sich vielen Herausforderungen stellen. An vier Standorten, die die hohe Diversität der Böden in Hessen widerspiegeln, werden wir aktuelle Probleme und passende Handlungsmöglichkeiten mit Ihnen gemeinsam diskutieren. Basierend auf den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen besprechen wir für jeden Standort Themen wie klimaangepasste Baumartenwahl, Eschentriebsterben, Umgang mit Bodenverdichtung, Nährstoffmanagement sowie ausgewählte Naturschutzaspekte. Dazu gibt es Einblicke in Entstehungsgeschichte, Bodenchemie, Bestand und Vegetation, die diese vier Standorte und ihre Böden charakterisieren. So können Sie am Ende praxisorientierte Empfehlungen für die Ansprüche des aktuellen, flexiblen Waldmanagements mitnehmen.

Exkursionsleitung: Dr. Jan Evers, Dr. Oliver van Straaten (Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt (NW FVA))

G18 50 Jahre forsthydrologische Forschung im Krofdorfer Forst

1968 wurde im Krofdorfer Forst bei Gießen – erstmalig in Europa – ein experimenteller Einzugsvergleich angelegt, um den Einfluss waldbaulicher Maßnahmen auf das Abflussverhalten sowie den Bioelementaustrag von Bächen bewaldeter Einzugsgebieten zu untersuchen. Diese langen Zeitreihen sind eine hervorragende Basislinie für aktuelle Fragestellungen wie z.B. den Auswirkungen des Klimawandels oder technischer Maßnahmen zum Wasserrückhalt auf das Abflussgeschehen. Außerdem werden erste Ergebnisse des Projekts Eternal-C zur langfristigen Umsetzung und Stabilisierung organischer Substanz im Ober- und Unterboden vorgestellt. Am Nachmittag steht eine Führung durch das Holz- und Technikmuseum Wettenberg an: Holzverarbeitung früher und heute ist hier ausgestellt, darunter sogar eine historische dampfbetriebene Gattersäge. Das Museum ist außerschulischer Lernort und bietet Schulen Angebote zum Thema Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE).

Exkursionsleitung: Birte Scheler (NW FVA), Johannes Flikschuh (HessenForst), Prof. Dr. Axel Don (Thünen-Institut Braunschweig), Rita Kotschenreuther (Forstamt Wettenberg)

G19 Die Birke – von Vorwäldern und Haubergen

Vom Problem zur Lösung?
Die Birke als Pionierbaumart ist in der Lage, sich schnell und mittel- bis langfristig andauernd Freiflächen zu erschließen. Ihr Potential hat sie aber auch zum „forstlichen Unkraut“ werden lassen, das bei der Begründung anderer Baumarten eine intensive Pflege gegen sie notwendig werden lassen kann.

Vom früheren Raushausen der Birke kommend, werden Möglichkeiten der waldbaulichen Nutzung der Birke aufgezeigt und diskutiert. Bei Schadlagen wie den Trockenjahren seit 2018 sind große Flächen entstanden, die nun zur Wiederbewaldung anstehen. Neben der Kulturbegründung mit Zielbaumarten ist die Übernahme oder Schaffung eines Vorwaldstadiums auch Teil der Waldentwicklungsziele. Im Revier Steffenberg-Angelburg im Forstamt Biedenkopf werden mehrere (Vor-)Waldbilder besichtigt, die bereits nach anderen Schadereignissen wie Vivian und Wiebke oder Kyrill entstanden sind.

Im Revier Offdilln im Forstamt Herborn wird im zweiten Teil auf eine historische Nutzungsform von Birke und auch Eiche eingegangen, die heute hier noch aktiv betrieben wird: der Hauberg.
Die Regenerationsfähigkeit aus Stockausschlag ermöglichte es, das Haubergsholz wiederkehrend nachhaltig bspw. für Kohlemeiler oder als Brennholz zu nutzen. Weiterhin wurde aber auch Lohrinde aus Eiche gewonnen, Knüppelmöbel hergestellt oder Buchweizen angebaut. So betrieben unsere Vorfahren bereits Forstwirtschaft, heute wird der Hauberg zumeist als Brennholzlieferant für die Mitglieder der Haubergsgenossenschaft gesehen und die anderen Nutzungen sind in den Hintergrund getreten.

Exkursionsleitung: Marc-Oliver Schneider (Forstamt Biedenkopf), Forstamt Herborn, Haubergsgenossenschaft Haiger

G20 Moor- und Vogelschutz im Burgwald

Zwischen der Universitätsstadt Marburg im Süden und der Philipp-Soldan-Stadt Frankenberg im Norden erstreckt sich eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete in Hessen: der Burgwald. Er ist auf einer Fläche von 14.000 ha EU-Vogelschutzgebiet. Maßgeblich für die Ausweisung dieses Schutzgebiets sind in erster Linie Raufußkauz und Sperlingskauz, die hier hessenweit ihr bedeutendstes Vorkommen haben. Eine hohe Revierdichte des Schwarzspechts hat für eine Vielzahl an Großhöhlen gesorgt, die ihrerseits wieder von weiteren Vogel- und Säugetierarten genutzt werden. Zudem liegt eine aktuelle Kartierung über Greifvogelhorste vor.

Die Nährstoffarmut des anstehenden Buntsandsteins und die Sedimentation von vor allem bindigem Substrat in den Tallagen haben im Zentrum des Burgwalds die Entwicklung von Waldmooren ermöglicht, die heute einen Schwerpunkt der biologischen Vielfalt dieses Gebiets ausmachen. Die Entstehung, die Nutzungsgeschichte und das aktuelle Moormanagement stehen im Fokus des ersten Teils der Exkursion.

Der Schutz von Höhlen- und Horstbrütern im praktischen Forstbetrieb ist Gegenstand des zweiten Teils. Hierbei geht es explizit nicht um Flächenstilllegungen, sondern um die Frage, wie im Wirtschaftswald auf die Belange des ornithologischen Artenschutzes Rücksicht genommen werden kann.

Exkursionsleitung: Eberhard Leicht und Michael Hoffmann (Ehemalige aus dem Forstamt Burgwald)

G21 Waldeckische Domanialverwaltung – Kommunalwald neu gedacht

Die Waldeckische Domanialverwaltung ist der größte Kommunalwaldbetrieb in Deutschland. Neben 19.000 ha Wald und 1.500 ha Landwirtschaft gehören auch zahlreiche historische Gebäude in unser Portfolio. Im Jahr 2019 gründete die Domanialverwaltung gemeinsam mit den Kommunen des Landkreises die Kommunalwald Waldeck-Frankenberg GmbH, die die forstfachliche Betreuung und den Holzverkauf für ihre Gesellschafter auf rund 35.000 ha aus der Hand der kommunalen Familie organisiert.
Zur Einführung in die Besonderheiten des Domanialvermögens besuchen wir das aufwändig sanierte und mit dem hessischen Denkmalschutzpreis 2016 ausgezeichnete Schloss Rhoden.
Anschließend stellen wir im Domanialwald das innovative Modell der Kommunalwald GmbH vor. Anhand von Praxisbeispielen erläutern wir unser Wiederbewaldungskonzept und das Jagdmanagement im Domanialwald.

Exkursionsleitung: Hendrik Block (Waldeckische Domanialverwaltung)

G22 Einblicke in Hessens einzigen Nationalpark mit UNESCO-Welterbe Buchenwälder

Besuchen Sie den Nationalpark Kellerwald-Edersee im 20. Jahr seines Bestehens: Im Norden des Bundeslandes gelegen, liegt der Buchen-Nationalpark auf den westlichsten Ausläufern des Rheinischen Schiefergebirges und bildet im UNESCO-Welterbe die Hainsimsen-Buchenwälder (Luzulo-Fageten) ab. Steigen Sie ein in die Faszination der werdenden Wildnis mit einem Besuch im NationalparkZentrum Kellerwald. Nach einer Einstimmung in der Erlebnisausstellung und dem 4D-SinneKino wandern Sie mit einem Ranger ins Schutzgebiet. Es geht über Stock und Stein durch einen Querschnitt von dem, was der Kellerwald zu bieten hat. Sie werden erfahren, dass „Natur Natur sein lassen“ und Tourismus sich nicht ausschließen und dass Naturerlebnisangebote im Mittelgebirge durchaus auch „barrierefrei“ ausgestaltet werden können. Neben viel „werdender Wildnis“ entdecken Sie jedoch auch kulturhistorische Überbleibsel und erfahren etwas über die heute noch sichtbaren Zeugnisse von jahrhundertealter Nutzung des Gebiets durch den Menschen.

Mehr Lust auf Nationalpark? – Verlängern Sie Ihren Einblick in den Nationalpark mit der Zweitagesexkursion Z02.

Exkursionsleitung: Jens Knopf (Nationalpark Kellerwald-Edersee)

G23 Der Habichtswald in Kassel. Kunst, Kultur und Wald

Von den größeren Wäldern in Hessen ist der Habichtswald vielleicht der schönste – weil er sich kompakt als stattliches Mittelgebirge aus der Landschaft erhebt und sich mit seinen Weideflächen und der Vielfalt an Baumarten besonders abwechslungsreich darstellt. Besonders aber auch, weil er mit dem Bergpark Wilhelmshöhe eine organische Einheit bildet. Er gilt als Europas größter Bergpark und ist berühmt für seinen einzigartigen Baum‐ und Pflanzenreichtum und natürlich den Herkules und die Wasserspiele. Zu Recht gehört er zu den UNESCO‐Welterbestätten.
Neben einer fachkundigen Führung im dort besuchen wir eine weitere einzigartige Besonderheit im Habichtswald: Die Künstler‐Nekropole. Die Künstler-Nekropole ist ein Friedhof und gleichsam Kunstwerk im öffentlichen Raum. Initiiert wurde sie von dem Künstler Harry Kramer, der als Professor an der Kunsthochschule Kassel lehrte und Teilnehmer der documenta III war.

Exkursionsleitung: Dr. Claudia Gutsche-Stohldreier (Forstamt Wolfhagen)

G24 Der Reinhardswald im Wandel - von Hutewaldrelikten bis zur Wiederbewaldung auf großen Kalamitätsflächen

Noch bis Ende des 19. Jahrhunderts gab es ca. 6.000 ha Hutewälder in der Region. Abgelöst wurden die Huterechte ab 1860. Mit heute noch ca. 780 ha stellt der Reinhardswald den Verbreitungsschwerpunkt der Hutewälder in Hessen dar und besitzt eine besondere
Verantwortung für deren Erhalt. Wir stellen gemeinsam mit der NW-FVA Ergebnisse der Kartierung, Pflegekonzepte sowie die Bedeutung für Flora und Fauna vor.

Auf den Kalamitätsflächen infolge des Orkans Friederike und anschließendem Borkenkäferbefall – seit 2018 rund 5.500 ha – stellen wir unsere Lösungsansätze für Baumartenwechsel, Einbringung von Mischbaumarten und den Umgang mit Verjüngungshindernissen vor. Ehemalige Kalamitätsflächen aus dem Orkan Kyrill (2007) geben uns mit einem 15-jährigen Zeitsprung die Möglichkeit, die weitere Bestandesbehandlung in Jungwuchs und Jungbeständen unter besonderer Berücksichtigung von Mischung, Stabilität und Resilienz) zu diskutieren.

Exkursionsleitung: Dr. Martin Listing (Forstamt Reinhardshagen)

G25 Die Söhre nach der Katastrophe: Herausforderungen und Chancen der Wiederbewaldung

Die Jahre 2018 bis 2022 waren geprägt von außergewöhnlich hohen Temperaturen und fehlendem Niederschlag. Unser Forstamt Melsungen lag dabei im Zentrum des Dürreschwerpunktes. Die älteren Fichtenbestände haben sich kurzfristig verabschiedet und einer neuen Waldgeneration Platz gemacht.

Ideales Terrain, um sich mit verschiedenen Fragestellungen der Wiederbewaldung zu beschäftigen, die heute aktueller sind denn je. Wo können wir mit Naturverjüngung arbeiten, wo sollten wir andere Baumarten anreichern? Was können wir von der Roteiche und der Douglasie in Zeiten des Klimawandels erwarten? Wie können und sollten wir die endlosen Verjüngungsflächen pflegen, damit ein klimarobuster Wald entsteht?

Und vor allem: Wie halten wir künftig das Wasser noch besser im Wald? Das Thema Quellenschutz wird in diesem Zusammenhang einen thematischen Schwerpunkt bilden, denn ein effektiver Wasserrückhalt beginnt an der Quelle. Diese Vielfalt wollen wir Ihnen gerne zeigen und sie mit Ihnen diskutieren.

Exkursionsleitung: Petra Westphal (Forstamt Melsungen)

G26 Kontraste – Fichtenwirtschaft im Klimawandel und Buchennaturwälder

Der Kaufunger Wald im Norden Hessens ist aufgrund seiner langen Nutzungsgeschichte geprägt durch vielfältige Kontraste: Uralte Buchen im Naturwaldreservat Niestehänge wachsen in direkter Nachbarschaft zu enormen Fichtenkalamitätsflächen. Die hier bereits zahlreich vorhandene Fichten-Naturverjüngung klimastabil zu entwickeln ist eine große Herausforderung. Als Ansätze sollen gemeinsam mit HessenForst-Technik Stammzahlreduktion, Ausleseläuterung, GPS-gesteuerte Anlage von Mulch- und Rückegassen sowie die neue Höhenstrukturkarte vorgestellt und diskutiert werden. Im zweiten Teil der Exkursion staunen wir unter fachkundiger Leitung der NW-FVA über Geschichte und Entwicklung des ältesten hessischen Naturwaldreservats Niestehänge. Besonderer Höhepunkt ist mittags – bei hoffentlich schönem Wetter - die Einkehr in die rustikale Bilsteingaststätte mitten im Kaufunger Wald mit herrlichem Blick in umliegende Landschaft.

Exkursionsleitung: Matthias Dumm (Forstamt Hessisch Lichtenau)

G27 Risikostreuung durch Baumartenmischung – früher und heute

Die Risikostreuung ist im Waldbau traditionell von hoher Bedeutung. In Kurhessen wurde das Risiko in der Vergangenheit häufig durch den Anbau der Kurhessischen Saatmischung, bestehend aus Kiefer, Fichte und Europäischer Lärche gestreut. Die Vorteile dieser strukturreichen Mischbestände kommen den aktuell handelnden Personen zugute und sollen anhand eines Waldbildes diskutiert werden.
Vor dem Hintergrund der projizierten Klimaänderungen, ist die Baumartenwahl zur Zeit eine besonders wichtige Entscheidung. Die aktuelle Herangehensweise der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt zur klimaangepassten Baumartenwahl wird an einem weiteren Waldbild vorgestellt und diskutiert.

Exkursionsleitung: Ralf-Volker Nagel (Forstamt Neukirchen), Dr. Nikolas v. Lüpke (NW FVA)

Samstag, 21.09.2024 und Sonntag, 22. 09.2024: Zweitagesexkursion

Abfahrt am Samstag in Fulda: 8:00 Uhr
Ende der Exkursion am Sonntag: spät. 16:00 Uhr

Ankunft in Fulda: 18:00 Uhr

Z01 Entdeckungsreise in den wunderschönen Rheingau mit Weinprobe im Kloster Eberbach!

Der Rheingau ist weltbekannt – nur knapp eine halbe Stunde vom Trubel des Rhein-Main-Gebietes entfernt und nahe der Landeshauptstadt Wiesbaden zieht sich die bezaubernde Landschaft dieses hervorragenden Weinanbaugebietes am Rhein entlang. Der Weinanbau, allen voran der berühmte Riesling, prägt die gesamte Region und geht zurück bis ins 11. Jahrhundert. Spannend ist der Wechsel von Tallagen am Rhein, über die Weinberge, die dann in den sogenannten Hinterlandswald übergehen – eines der größten, unzerschnittenen Waldgebiete in Hessen. Die Nähe zur Landeshauptstadt Wiesbaden und die bekannten Kulturdenkmäler, Weingüter und Wanderwege locken insbesondere vom Frühjahr bis zum Herbst zahlreiche Touristen in den Rheingau.

Erleben Sie während dieser Zweitagesexkursion sowohl die kulturellen, als auch die forstlichen Highlights im Rheingau! Entdecken Sie die zahlreichen lokalen (Arten-) Schutzprojekte, wie den Schutz der Äskulapnatter und Eichenbestände und eine Naturwaldentwicklungsfläche in der Nähe des Klosters Eberbach. Abends steht eine „Schlenderweinprobe“ im hessischen Staatsweingut auf dem Programm. Am zweiten Tag bekommen Sie einen Einblick in den Wispertaunus. Er ist einer der größten unzerschnittenen Wälder Hessens, seit 2016 geschützt und beherbergt den „Urwald von morgen“. Außerdem stehen das markante Niederwald-Denkmal in Rüdesheim am Rhein sowie das Jagdschloss und der Osteinsche Park auf dem Programm. Diskutieren Sie über aktuelle forstliche Fragestellungen, wie die Klimaanpassung und die Verbreitung des Eichenprachtkäfers und besuchen Sie Kulturdenkmäler - Seilbahnfahrt inklusive.

Exkursionsleitung: Jan Stetter (Forstamt Rüdesheim)

Z02 Einblicke in Hessens einzigen Nationalpark mit UNESCO-Welterbe Buchenwälder und Entdeckungswanderung mit dem Forschungsleiter

Besuchen Sie den Nationalpark Kellerwald-Edersee im 20. Jahr seines Bestehens: Im Norden des Bundeslandes gelegen, liegt der Buchen-Nationalpark auf den westlichsten Ausläufern des Rheinischen Schiefergebirges und bildet im UNESCO-Welterbe die Hainsimsen-Buchenwälder (Luzulo-Fageten) ab. Steigen Sie ein in die Faszination der werdenden Wildnis mit einem Besuch im NationalparkZentrum Kellerwald.

Nach einer Einstimmung in der Erlebnisausstellung und dem 4D-SinneKino wandern Sie mit einem Ranger ins Schutzgebiet. Es geht über Stock und Stein durch einen Querschnitt von dem, was der Kellerwald zu bieten hat. Sie werden erfahren, dass „Natur Natur sein lassen“ und Tourismus sich nicht ausschließen und dass Naturerlebnisangebote im Mittelgebirge durchaus auch „barrierefrei“ ausgestaltet werden können. Neben viel „werdender Wildnis“ entdecken Sie jedoch auch kulturhistorische Überbleibsel und erfahren etwas über die heute noch sichtbaren Zeugnisse von jahrhundertealter Nutzung des Gebiets durch den Menschen.
Nach Tagesausklang, Übernachtung und Frühstück in einem Hotel in der Nationalparkregion begleiten Sie am zweiten Tag den Forschungsleiter des Nationalparks in das 2020 hinzugekommene Erweiterungsgebiet nördlich des Edersees. Dort krallen sich knorrige Baumgestalten in die Felsen der Steilhänge über dem Edersee. Die urigen Bäume sind dort teilweise schon seit mehreren hundert Jahren den rauen Bedingungen, Witterungs- und Temperaturschwankungen ausgesetzt.
Bevor Sie die Rückreise antreten haben Sie die Möglichkeit, auf Schloss Waldeck die Erlebnisse der vergangenen beiden Tage Revue passieren zu lassen und dabei den eindrucksvollen Ausblick über das wogende Buchenmeer des Nationalparks und den Edersee zu genießen.


Das Programm des ersten Tages ist bis auf den Abendteil analog zu G22. Die Gruppen wandern versetzt.

Exkursionsleitung: Jens Knopf (Nationalpark Kellerwald-Edersee)