Herzlich Willkommen!Waldim Wandel - 125 Jahre Engagement

Seit 1899 im Einsatz für den Wald

«Ideengeber Schutzwald»

27.06.2024 - 28.06.2024 Ganztags

Bericht ARGE-Forsttagung und 125-Jahr Jubiläum St.Galler Forstverein 2024

Am 27. und 28. Juni 2024 fand die Tagung der Arbeitsgemeinschaft Alpenländischer Forstvereine im Sarganserland unter dem Motto «Ideengeber Schutzwald» statt. Im Zentrum stand der Schutzwald, der vor Naturgefahren schützt.

Die regelmässig stattfindende grenzüberschreitende Fachtagung der Arbeitsgemeinschaft ARGE Alpenländischer Forstvereine bietet die einzigartige Gelegenheit, Wissen zu vertiefen, Erfahrungen über die Landesgrenzen hinaus auszutauschen und gemeinsam Lösungsansätze für den Schutzwald zu entwickeln. Das landschaftlich vielfältige Sarganserland bietet für die Tagung eine ideale Kulisse.

 

Podium mit verschiedenen Stakeholdern des Waldes

Bruno Cozzio, Präsident der Arbeitsgemeinschaft Alpenländischer Forstvereine eröffnete am Donnerstagnachmittag das Podium «Ideengeber Schutzwald» im Verrucano in Mels. Der Wald bedeckt rund einen Drittel der Kantonsfläche und hat für die Bevölkerung eine grosse Bedeutung. Im Kanton St.Gallen sind rund 62% der Waldfläche als Schutzwald ausgeschieden. Schutzwald ist Wald, der uns und unsere Infrastrukturen vor Naturgefahren wie Steinschlägen, Rutschungen, Lawinen oder Murgängen schützt. Gleichzeitig ist er ein wichtiger Lebensraum. Dies verdeutlicht, dass viele Anspruchsgruppen Anliegen an den Wald und Ideen für die Forstleute haben. Das Podium bot die Gelegenheit, dass sich verschiedene Interessenvertreter austauschen und ihre Sicht auf den Schutzwald darlegen konnten.

 

Der Wald erfüllt zahlreiche Ansprüche

Der Einstieg ins Podiums erfolgte mit einem Fachreferat von Paul Steffen, Vize-Direktor des Bundesamtes für Umwelt BAFU. Zum BAFU gehören auf nationaler Ebene auch die Abteilungen Wald und Gefahrenprävention. Im folgenden Podiumsgespräch tauschten Interessenvertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, moderiert von Markus Roth, ihr Wissen, ihre Anliegen, Bedürfnisse, Ideen und Wünsche zum Schutzwald aus. Oliver Hugi, Head Solar Switzerland AXPO Schweiz, brachte fundierte Kenntnis und Erfahrung in der Abwägung von Schutz- und Nutzungsinteressen ein. Mitte-Nationalrat Nicolò Paganini vertrat als Verwaltungsratspräsident den Schweizer Tourismus-Verband. Als Stiftungsratsmitglied der Schweizerischen Pfadistiftung konnte die GRÜNEN-Nationalrätin Franziska Ryser, die Anliegen der Pfadfinder einbringen. Als Neuropädiater und Zuständiger für Wald, Biodiversität und Gesundheit beim WWF St.Gallen kennt Dr. med. Markus Weissert die gesunde Wirkung des Waldes auf die Bevölkerung bestens. Mit seinem fundierten Wissen über die Zusammenhänge in der Natur vertrat Biologe, Tierfilmer und Fernsehmoderater Andreas Moser den Wald als Lebensraum Wald.

 

 

Exkursionen zeigen Praxisbeispiele im Wald

Am Freitag werden konkrete, langjährige Projekte im Wald gezeigt und der Wissenstransfer gefördert. Dazu gehören unter anderem die Wiederbewaldung in St. Margrethenberg (Pfäfers) 34 Jahre nach dem verheerenden Sturm Vivian von 1990. Am Gonzenwald oberhalb Sargans werden Dauerwaldbewirtschaftung und Steinschlagschutz thematisiert. In Valens wird auf die grosse Herausforderung Klimawandel eingegangen. Zusätzlich zum Kernthema «Schutzwald» wurden das Arven-Naturwaldreservat «Murgtal» in Quarten, Marroni in Murg am Walensee und die touristische Nutzung vorgestellt.

 

Kombination mit dem 125-Jahr Jubiläum des St.Galler Forstvereins

Der St.Galler Forstverein hat seine Partnerländer nicht nur zum fachlichen Austausch eingeladen, sondern auch zum Feiern. Der Gastgeber feiert sein 125-jähriges Jubiläum. Entsprechend passend ist auch das Tagungsthema: «Ideengeber Schutzwald». Denn für die Arbeit im Schutzwald, genauso wie für eine erfolgreiche Vereinsgeschichte, braucht es einen langen Schnauf, innovative Ideen und den Mut, diese auszuprobieren und konsequent umzusetzen. Regierungsrat Beat Tinner, Vorsteher des Volkswirtschaftsdepartementes des Kantons St.Gallen, gratulierte herzlich zu diesem ehrwürdigen Jubiläum und freute sich, die Forstleute aus den benachbarten Ländern im vielfältigen Kanton St.Gallen willkommen zu heissen.

 

Die Arbeitsgemeinschaft ARGE Alpenländischer Forstvereine

In der ARGE Alpenländischer Forstvereine arbeiten acht Forstvereine der Alpenregion zusammen. Sie wurde im Jahr 1981 durch den Tiroler Forstverein, den Bayerischen Forstverein, Graubünden Wald, den Südtiroler Forstverein sowie den Vorarlberger Waldverein gegründet. Seither wurden der Kärntner, der Liechtensteiner und der St.Galler Forstverein aufgenommen. Präsidiert wird der Verein seit 2022 von Revierförster Bruno Cozzio, ehemaliger Präsident und Ehrenmitglied des St.Galler Forstvereins.

 

Zweck der ARGE

Zweck der ARGE ist es, durch zwischenstaatlichen Gedankenaustausch die Probleme der Waldbewirtschaftung im Alpenraum anzusprechen und gemeinsame Lösungen zu erarbeiten. Probleme wie Transitverkehr, Luftbelastung, Wald-Wild-Lebensraum oder Freizeitaktivitäten verlangen nach gemeinsamen und grenzüberschreitenden Initiativen. So vergibt die ARGE jedes Jahr den «Alpinen Schutzwaldpreis Helvetia». Seit 2014 unterstützt die internationale Versicherung HELVETIA mit Hauptsitz in St.Gallen diesen Preis als Hauptsponsor.

 

125 Jahre St.Galler Forstverein

Der St.Galler Forstverein besteht aus Forstleuten, welche eine forstliche Ausbildung absolviert haben, praktisch im Wald tätig oder in Ausbildung sind. Er kann auf eine lange Tradition zurückblicken, wurde er doch bereits im Jahre 1899 gegründet. Am 27. Juni 2024, wurde das 125-jährige Jubiläum zusammen mit den Teilnehmenden der ARGE Forsttagung 2024 gefeiert.

 

Weitere Informationen und Impressionen befinden sich unter:

ARGE Forsttagung und Jubiläum SGFV 2024 | sg.ch

bzw.

https://www.sg.ch/umwelt-natur/wald/publikationen---links/st--galler-forstverein/arge-forsttagung-und-jubilaeum-sgfv-2024.html