Am 12. April 2019 lud Dr. Volker Späth, Leiter des Instituts für Landschaftsökologie und Naturschutz in Bühl, zu einer Freitagnachmittags-Exkursion des BWFV bei Schwetzingen ein. Thema war der Naturschutz auf den Trockenstandorten der Flugsandfelder und Binnendünen im nördlichen oberrheinischen Tiefland.
Das kombinierte Natur- und Landschaftsschutzgebiet „Hirschacker und Dossenwald“ liegt im Schwetzinger Sand des Naturraums Neckar-Rhein-Ebene und zählt zu einem der bedeutendsten Gebiete mit Flugsandfeldern und Binnendünen in Baden-Württemberg. Eine Vielzahl der gefährdeten Tier- und Pflanzenarten bzw. Pflanzengesellschaften der Sandlebensräume haben hier ihre letzten Vorkommen in Baden-Württemberg.
Auf einem sehr eindrucksvollen Gang durch das Gebiet stellte Volker Späth den Teilnehmenden die unterschiedlichen Lebensraumtypen, Entwicklungsstadien und Pflegeaspekte vor und lud zur intensiven fachlichen Diskussion, unterstützt durch sehr anschauliche Poster, ein. Auch der infolge des sehr trockenen und heißen Jahres 2018 aktuell äußerst kritische Zustand der Kiefernbestände im gesamten Hardtwald-Gebiet präsentierte sich an einer Stelle. Volker Späth erläuterte nicht nur die intensiven motor-manuellen und manuellen Pflegemaßnahmen, sondern auch die quasi landschaftsgestalterischen Eingriffe, bei denen die Erhaltung von Baumgruppen, die Herstellung von Sichtachsen und die Verbindung von Lebensräumen die Ziele waren.
Er darf zu Recht stolz sein auf dieses Projekt, in dem erkennbar viel Herzblut steckt. Zum Abschluss wurde noch die geplante Erweiterung der Beweidungsfläche demonstriert – mit der Hoffnung, durch die Unterstützung der Vierbeiner die Sukzession mit Traubenkirsche und Robinie mindestens einzudämmen.
Der BWFV dankt Volker Späth herzlich für die Initiative und die Gestaltung der Exkursion.
Dr. Wolfgang Raisch
