Hallo und Herzlich Willkommen!ForstvereinBaden-Württemberg

Der Baden-Württembergische Forstverein e.V. verbindet seit über 150 Jahren forstliches Wissen mit der Liebe zum Wald. 

BWFV: Der Infobrief 4/2015 des Baden-Württembergischen Forstvereins

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Liebe Mitglieder des Baden-Württembergischen Forstvereins,

bald schon ist das ereignisreiche Jahr 2015 wieder Geschichte. Die zahlreichen Konflikte im In- und Ausland lenken auf Landes- und Bundesebene von unseren forstlichen Problemfeldern ab. Angesichts dieser Rahmenbedingungen ist es nicht einfach, die Politik im anstehenden Landtagswahlkampf für unsere Themen zu interessieren. Nachdem in dieser Legislaturperiode die aufgabengerechte Stärkung des Forstes ausgeblieben ist, wird es umso wichtiger, erneut hierfür zu kämpfen. Mit diesem Ausblick in die nahe Zukunft noch einmal der Blick zurück:

Wie schon so oft, war auch 2015 ein bewegtes, spannendes und manchmal emotional belastendes Jahr. Bei nahezu allen Forstleuten und Mitgliedern war der Blick fokussiert auf das Kartellverfahren und damit auf die Frage, wie die künftige Forstorganisation in Baden-Württemberg aussehen wird und wie es mit uns Forstleuten weitergeht. Über den aktuellen Sachstand haben wir Sie in unseren Infobriefen und über proWALD informiert. Nun sind die Gerichte gefragt. Wie Sie alle, bin auch ich gespannt auf den Ausgang des Verfahrens.

Bedauerlicherweise spalten die Fragen im Zusammenhang mit dem Kartellverfahren die Forstbranche in Baden-Württemberg.

Für mich versteht sich von selbst, dass es bei den Diskussionen im Zusammenhang mit den vom Kartellamt gestellten Forderungen aufgrund unterschiedlicher persönlicher Erfahrungen, unterschiedlicher Arbeitsfelder, Zuständigkeitsbereiche und Perspektiven keine von allen akzeptierte und von allen gleichermaßen favorisierte Lösung gibt und geben kann. Forstleute mit einem überwiegend kommunal geprägten Aufgabenbereich bevorzugen andere Lösungen als solche, die in einem überwiegend von Staatswald dominierten Bereich tätig sind, Forstleute in der privaten Forstwirtschaft präferieren je nach Besitzgröße wiederum andere Lösungsmodelle.

Der Baden-Württembergische Forstverein war in der Vergangenheit und wird auch in Zukunft stets darum bemüht sein, auf der Grundlage unserer Satzung und auf der Grundlage des bei unserer Mitgliederversammlung in Schwäbisch Gmünd einstimmig verabschiedeten Grundsatzpapiers zu informieren und zu argumentieren. Im Mittelpunkt stehen dabei die Qualität der Waldbewirtschaftung sowie die Sicherung der hohen Sach- und Fachkunde auf Basis einer fundierten forstlichen Ausbildung.

Ich hoffe und vertraue darauf, dass in den kommenden Jahren die strittigen Fragen vor Gericht mit rechtlichem Sachverstand, aber auch mit gesundem Menschenverstand und einem Blick auf die umfassende Bedeutung unserer Wälder geklärt werden. Eine Klärung vor Gericht dient aus meiner persönlichen Sicht den Interessen aller und gibt Rechtssicherheit für den Aufbau künftiger Strukturen im Forstwesen in Baden-Württemberg. Bis dahin sollten wir uns mit ganzer Kraft unseren vielfältigen Aufgaben im Wald widmen. Bei immer weiter zunehmenden Ansprüchen der Gesellschaft an den Wald müssen wir beweisen, dass Forstleute und Waldbesitzer die kompetenten Waldfachleute sind und bleiben.

Ein besonderes Highlight für mich war die 67. Jahrestagung des DFV in Flensburg als zentrale forstliche Veranstaltung 2015. Das Programm machte den Besuch ausgesprochen lohnenswert, auch wenn der Weg für uns Baden-Württemberger weit war. Alle die nicht dabei waren, haben in-formative und gesellige Tage über die Landesgrenzen hinweg verpasst. Es zeigte sich einmal mehr, dass der Blick über den eigenen Tellerrand hinaus und der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen außerhalb Baden Württembergs immer eine Reise wert ist. Schon jetzt lade ich ein zur 68. Jahrestagung des DFV vom 17. bis 21. Mai 2017 in Regensburg.

Alle Länderforstvereine beschäftigte auch 2015 der anhaltende Mitgliederrückgang sowie die Alterskurve bei den Mitgliederinnen und Mitgliedern.

Ich bin überzeugt davon, dass die Bedeutung und Verantwortung des Forstvereins in der Zukunft gerade im Hinblick auf die Möglichkeiten zum fachlichen und persönlichen Austausch zunehmen wird. Und wir müssen zentrale Botschaften an Politik und Gesellschaft formulieren wie in Flensburg die Forderung nach mehr Wald für Deutschland. Wenn wir die Klammer der Branche sein wollen, müssen wir wieder stärker werden, mehr aktive Mitglieder werben und deutlicher wahrnehmbar sein. Das erfordert professionelle Strukturen auf allen Ebenen, aber auch Unterstützung durch alle Mitglieder.

Auch auf Initiative aus Baden-Württemberg wurde hierzu auf Bundesebene länderübergreifend eine Strategiegruppe gebildet, die unterstützt durch externen Sachverstand Strategien für Mitgliedergewinnung, Erhöhung der Attraktivität des Forstvereins und Perspektiven für die Zukunft erarbeitet. Wir sollten aber nicht länger warten. Schon heute hat der Forstverein Vieles zu bieten: unser Magazin proWALD, Fachinformationen, Exkursionen, Tagungen, Kommunikationsplattformen und vieles mehr. Werben Sie damit persönlich für die Mitgliedschaft im Forstverein, bringen Sie proWALD in Umlauf oder sprechen Sie Interessierte und vor allem junge Kolleginnen und Kollegen aus der gesamten Forstbranche direkt an.

Bei allen, die aktiv im Forstverein mitgearbeitet haben, bedanke ich mich sehr herzlich. Mein Dank geht auch an den Deutschen Forstverein mit seinem aktiven Präsidenten Carsten Wilke, en Beschäftigten der Geschäftsstelle in Göttingen und an die Redaktion von proWALD.

Nun wünsche ich Ihnen und Ihren Familien gesegnete Weihnachtstage und für 2016 Gesundheit, Zufriedenheit und ein Stück Gelassenheit. Ich hoffe und freue mich auf zahlreiche Begegnungen und einen regen, von Toleranz geprägten Austausch mit Ihnen bei unseren angebotenen Veranstaltungen im kommenden Jahr.

Ihr Ulrich Kienzler, Präsident BWFV