Wenn Wald so umfassend wertgeschätzt wird, dann muss sich diese Wertschätzung auch in der Organisation und den Geschäftsfeldern der Forstbranche widerspiegeln, so Ulrich Burr, erster Vorsitzender der AG Wald. Wald rechnet sich nicht nur, weil aus ihm Holz geholt und verkauft wird. Vielmehr gilt es, den Wald als Schatzkiste zu verstehen, in dem ideell, aber auch finanziell noch mancher Schatz zu heben ist.
Zu der Neuentdeckung hatte die AG Wald unterschiedliche Referenten eingeladen, die ihre Sicht auf den Wald darlegten. Alexander Doderer, Geschäftsführer der „Gruppe drei“, entdeckte eine zunehmende Überforderung der Menschen in der beschleunigten, globalen Welt. Der Wald wird in diesem Zuge als Heil- und Sehnsuchtsort überhöht. Das passt aber in die gesellschaftlichen Strömungen des medialen Zeitalters.
Ahmed A. Karim, Professor an der Uniklinik Tübingen, zeigte, wie der Wald aus wissenschaftlicher Sicht heilend wirken kann. Das „japanische Waldbaden“ ist dabei nur eine populäre Anwendung der therapeutischen Wirkungen. Arno Frank, Journalist und Schriftsteller, stellte fest, dass letztendlich der Wald Inbegriff von Heimat sein kann. Und wenn er dies ist, dann für immer.
Sascha Hotz, vom Schwarzwaldtourismus, zeigte auf, dass Wald als Erholungsort immer auch gestaltet werden muss – dafür bedarf es vieler Partnerschaften, die gut aufeinander abgestimmt sein müssen.
Ulrich Burr fasste zusammen: „Weil der Wald so umfangreich wertgeschätzt wird, brauchen wir viele Kompetenzen im Wald. Das Berufsbild der Forstleute als zuständige Waldmanager und Waldmanagerinnen muss sich weiter entwickeln – und die Forstleute müssen ständig dazulernen.“ Dieser Herausforderung muss sich die Forstbranche stellen. Die jetzige Verwaltungsreform, angestoßen vom Kartellrechtsverfahren, kann dazu als Chance dienen.
AG Wald B-W e. V.