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Bericht über die Mexikoreise des BayFVs vom 17.11. bis 01.12.17

 

Mexiko war einst ein dicht bewaldetes Land. Die 300 Jahre währende spanische Kolonialzeit und auch der später weitergehende rigorose Raubbau haben den Waldanteil auf rund 20 % der Landesfläche reduziert. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts gab es in Mexiko keinerlei gesetzliche Regelung zur Waldbehandlung. Das Waldgesetz von 1984 sieht vor, dass für jeden gefällten Baum 10 Bäumchen zu pflanzen sind. Aber auch diese Vorgabe wird kaum überprüft. Die meisten Einschläge erfolgen für Rodungen zur Gewinnung landwirtschaftlicher Nutzflächen zur Ernährung der schnell wachsenden Bevölkerung. Für die Landwirtschaft auf den meist flachgründigen Böden gilt, dass nur drei Jahre lang entweder Mais, Bohnen oder Getreide angebaut werden dürfen. Dann müssen die Flächen wieder acht Jahre brach liegen, bis sich wieder Humus angesammelt hat. Die Waldfläche Mexikos beträgt derzeit noch 50 Mio. Hektar. Die jährliche Einschlagsbefugnis wurde von der Verwaltung auf 20 Mio. Festmeter festgelegt. Genutzt werden aber nur rund 10 Mio. Festmeter. Zum Vergleich in Bayern wird auf ca. 2,5 Mio. ha Wald dieselbe Menge Holz eingeschlagen. Daraus ist ersichtlich, dass die Wälder Mexikos sehr ertragsarm sind. Da wir uns auf der Rundreise überwiegend im Süden des Landes aufhielten, konnten wir in den Bergen die Trockenflora sehen, die vor allem von den malerischen Kakteen bestimmt wird. Die Halbinsel YUKATAN hat aber auch Anteil am tropischen Regenwald. Die derzeit noch etwa 10 Mio. ha dieser Waldform sind derzeit einer Zerstörung durch den massiven Holzeinschlag ausgesetzt. Bis 1983 hatte die Holzindustrie eine weitgehende Nutzungserlaubnis. Um den Raubbau zu bremsen, wurden die Konzessionen an die Dorfgemeinschaften vergeben. Die Einbeziehung der örtlichen Bauern in die Forstwirtschaft wird als wesentliche Grundlage für eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Nutzung der Regenwälder gewertet. Dafür spricht das langfristige Interesse der Bauern, durch Waldarbeit und Holztransport ein bedeutendes zusätzliches Arbeitseinkommen zu erzielen. Durch den Verkauf des zur Nutzung freigegebenen Holzes, fast ausschließlich Mahagoni ab einem Mindestdurchmesser von 55 cm, verbleibt der Dorfgemeinschaft ein ansehnlicher Ertrag, der vorher weitgehend der Holzindustrie zufiel. Durch eine nachhaltige Nutzungsplanung soll eine geordnete Walderneuerung erzielt werden. Ganz wesentlich für die Erhaltung des Regenwaldes ist die strikte Trennung von Land- und Forstwirtschaft.     

Am 15.11.2017 (1. Tag) flogen wir mit der Lufthansa von München über Frankfurt nach MEXIKO CITY. Der Anflug über das Lichtermeer einer der mit 24 Millionen Einwohnern größten Städte der Erde dauerte über ½ Stunde. Der Flughafen, ursprünglich am Stadtrand gelegen, befindet sich heute fast in der Stadtmitte. In unserem Stadthotel sahen wir mit Interesse, dass die jüngsten Erdbeben doch größere Risse in den Wänden hinterlassen hatten, die gerade mit Gips wieder ausgebessert wurden.

Am 16.11.2017 (2.Tag) zeigte uns Reiseleiter Wladimir seine Heimatstadt. MEXIKO CITY ist nicht nur eine der ältesten Städte Amerikas, sie besitzt mit mehr als 2600 km² auch die größte Stadtausdehnung der Welt und liegt 2240 m über dem Meeresspiegel in einem entwässerten Seebecken. Hier haben sich die Kulturen der Azteken und der Spanier vermischt und so das moderne Mexiko entstehen lassen. Im historischen Zentrum überragen heute Wolkenkratzer die spanischen Kirchen, Klöster und Paläste sowie die Ruinen präkolumbianischer Tempel. Obwohl das Stadtgebiet nur 0,1 % der Landesgröße ausmacht, leben hier über ein Viertel der Gesamtbevölkerung. Der ZOCALO ist seit 500 Jahren der Mittelpunkt des Historischen Zentrums. Offiziell wird der mit 240 x 240 m größte Stadtplatz des amerikanischen Kontinents PLAZA DE LA CONSTITUCION genannt. Zu Kolonialzeiten hieß er PLAZA DE ARMAS. Er wird vom Nationalpalast dominiert, der aus den Steinen des alten TENOCHTITLAN gebaut wurde. Hier stehen auch die großartige Kathedrale und die Ruinen des GROßEN TEMPELS DER AZTEKEN. Nach der Unabhängigkeit MEXIKOS im Jahr 1821 wurde die Statue des spanischen Königs CARLOS IV. entfernt, doch der Sockel (Zocalo) blieb über Jahrzehnte auf dem Platz. So kam der Mittelpunkt der Stadt zu seinem populären Namen. Zocalo ist seitdem ein mexikanischer Ausdruck für den Hauptplatz eines Ortes.

Die Kathedrale am Rande des Zocalo ist ein beeindruckendes Nebeneinander von architektonischen Stilen. Der Bau wurde 1573 begonnen und dauerte 300 Jahre. In den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts waren die meisten Kunstwerke hinter mächtigen Stahlgerüsten verborgen, da die Kirche wegen des veränderten Grundwasserspiegels einsturzgefährdet war. Inzwischen sind die Arbeiten zur Stabilisierung des Baues abgeschlossen, und er steht wieder fast gerade.

Die Ruinen des GROßEN TEMPELS der AZTEKEN unmittelbar neben der Kathedrale sind die letzten Überreste des größten vorspanischen Reiches Mittelamerikas. Im Zuge der spanischen Eroberung wurden die Gebäude der AZTEKEN 1521 dem Erdboden gleichgemacht und aus den Steinen eine spanische Stadt gebaut. Die noch vorhandenen Trümmer wurden erst 1978 bei Erdbauarbeiten entdeckt. Im Laufe der nun genehmigten umfangreichen Ausgrabungen im Herzen der Stadt kamen weitere Tempel und Profanbauten zum Vorschein, die wir auf einem Rundgang erkundeten.

Der Nationalpalast entstand 1523 als einer der ersten Bauten am Zocalo auf den Ruinen des Palastes MOCTEZUMAS`II. Heute ist er das Amtsgebäude des Präsidenten. 300 Jahre residierten in ihm die spanischen Vizekönige bis er zum Palast für Kaiser AGUSTIN ITURBIDE und dann für MAXIMILIAN VON HABSBURG wurde. Ein Teil des Gebäudes ist für Besucher zugänglich, um die berühmten Wandgemälde DIEGO RIVERAS  (1886-1957) zu bestaunen. Dieser mexikanische Maler stellte 1926 -1945 entlang der Haupttreppe die Geschichte MEXIKOS auf einer Gesamtfläche von fast 500 m² dar. Da er als Mestize auch von Indigenas (Ureinwohner) abstammte, betonte er mit seinem Werk deren kulturelle Leistungen.

Als Kontrastprogramm gönnten wir uns nach soviel Kultur eine Bootsfahrt in den schwimmenden Gärten von XOCHIMILCO. Sie befinden sich am Stadtrand von MEXICO CITY und geben eine Ahnung davon, wie das Stadtbild zur Zeit der ATZTEKEN ausgesehen haben könnte. Vor etwa 500 Jahren haben Bauern, die mehr Ackerland brauchten, hier mit Erde bedeckte Flöße, auf denen Gemüse angebaut wurde, in das Sumpfgebiet gesetzt. Über Jahre hinweg trieben die Wurzeln von den Flößen in die sumpfige Erde und ließen so jene kleinen Gärten und Kanäle entstehen, auf denen heute flachkielige, blumengeschmückte Barken die Besucher befördern. Wir fuhren, ausreichend mit Bier und Tequila versorgt, vorbei an Taco-Verkäufern und Mariachi-Kapellen, die ebenfalls auf Booten unterwegs und um unser Wohlergehen besorgt waren.         
Am späten Nachmittag hatten wir nochmals einen kulturellen Höhepunkt zu bewältigen. Wir besuchten das Museum für Anthropologie im Park von CHAPULTEPEK. Es wurde 1964 eröffnet. Sein Architekt RAMIREZ VASQUEZ (1919 – 2013) schuf ein zeitlos schlichtes modernes Bauwerk, das zu den bedeutendsten Museen der Welt zählt. Das Wahrzeichen des Museums ist der Brunnen im Innenhof, dessen monumentaler, annähernd 4000 m² großer Betonschirm nur von einer einzigen 11 m hohen Säule getragen wird. Den Eingang bewacht eine 7 m hohe und 165 t schwere Skulptur des Regengottes TLALOC. Wladimir zeigte und erläuterte uns die wichtigsten praekolumbianischen Kulturen Mexikos wie die der TOLTEKEN, TEOTIHUACAN, OLMEKEN, ATZTEKEN, ZAPOTHEKEN, MIXTEKEN, TOTONAKEN und schließlich der MAYAS. Es war eine umfassende Vorbereitung auf unsere Rundreise in den nächsten Tagen.

Am 17.11.2017 (3. Tag) besuchten wir einen der größten katholischen Wallfahrtsorte der Welt, die Basilika von GUADELUPE. Sie kennzeichnet jene Stelle, wo am 9. Dezember 1531 die Jungfrau MARIA dem einfachen, frisch getauften Indigenen JUAN DIEGO erschienen sein soll. Der Poncho DIEGOS aus Agavenfasern zeigt ein Bild Marias als Beleg des Wunders. Er ist heute in der für 40.000 Pilger ausgelegten neuen Basilika zu sehen, die 1976 zur Entlastung der alten, einsturzgefährdeten Kolonialkirche erbaut wurde. Diese Marienerscheinung beschleunigte die Akzeptanz des Katholizismus unter den Indios enorm, zumal sich die „Göttin MARIA“ ausgezeichnet mit der alten Gottheit, der Mutter Erde, verschmelzen ließ. Das Bild der MARIA von GUADELUPE zierte MEXIKOS erste Flagge, heute ist es im ganzen Land an Hausaltären, in Wohnungen, an Arbeitsplätzen und in öffentlichen Verkehrsmitteln zu finden.

Am Nachmittag brachte uns der Bus nach TEOTIHUACAN. Die Stadt wurde um 150 v. Chr. in einem strategisch günstigen, fruchtbaren Tal gegründet. Die Siedlungen im nahen Talkessel von Mexico, die Regionen um PUEBLA, CHOLULA und die Küste von VERA CRUZ waren von hier leicht erreichbar. Im 1. Jahrhundert v. Chr. lebten hier schon 10.000 Menschen. Während dieser Zeit muss es sich noch um eine Agrargesellschaft gehandelt haben, die jedoch schon bald von einem Monopol profitierte, der Obsidianbearbeitung. TEOTIHUACAN entwickelte sich rasch zum mächtigsten Handels- und Kulturzentrum Mittelamerikas. Im 1. Jahrhundert n. Chr. hatte die Stadt mit ca. 30.000 Einwohnern bereits eine Ausdehnung von etwa 22 km² erreicht. Man begann mit der Ausführung eines architektonischen Generalplans, der schließlich um 450 n. Chr. weitgehend abgeschlossen war. Alle Profan- und Sakralbauten sind nach zwei rechtwinklig zueinander stehenden Achsen ausgerichtet, von denen die in Nord-Süd-Richtung verlaufende CALZADA DE LOS MUERTOS heute besonders deutlich hervortritt. Während der Blütezeit von 200 – 650 n. Chr. war aus der theokratisch regierten Gesellschaft eine religiöse, kulturelle, wirtschaftliche und auch militärische Supermacht geworden. Den Zenit hatte TEOTIHUACAN mit annähernd 200.000 Einwohnern um 700 n. Chr. überschritten. Ungeklärt ist das Ende von TEOTIHUACAN. Von der kleineren MONDPYRAMIDE spazierten wir auf der sog. „Straße der Toten“ zur SONNENPYRAMIDE. Mit 65 m Höhe und einer Seitenlänge von 213 m gehört sie mit der Pyramide in CHOLULA und der Mondpyramide in MOCHE in Peru zu den monumentalsten Bauwerken des gesamten präkolumbianischen Amerika. Nach einem beschwerlichen Aufstieg genossen wir das einmalige Gipfelerlebnis mit dem berauschenden Ausblick.

Am 18.11.2017 (4. Tag) nahmen wir Abschied von MEXIKO CITY und von unserem Stadthotel, mit dem Frühstücksraum im obersten Stockwerk, dem fleißigen „Eiermann“ und dem großartigen Ausblick auf die Stadt. Die Fahrt ging nach Süden in die einmalig schöne Gebirgs- und Silberstadt TAXCO. Der Aufstieg der 1670 m hoch gelegenen, weltberühmten Silberstadt im Bundesstaat GUERRERO kam Mitte des 18. Jahrhunderts, als FRANCISCO DE LA BORDA und sein Bruder DON JOSE die reichen Erzadern der Minen LA LAJUELA und SAN IGNACIO entdeckten und ausbeuteten. DON JOSE nach dem Tode seines Bruders alleiniger Besitzer der Bergwerke, häufte bis 1757 ein riesiges Vermögen von 12 Mio. Pesos an, von denen er 1,6 Mio. Pesos für den Bau der Kirche SAN SEBASTIAN Y SANTA PRISCA stiftete, getreu nach seinem Motto „ GOTT gibt BORDA und BORDA gibt GOTT“. Ab Ende des 18. Jahrhunderts schlief TAXCO wieder ein, bis sich 1929 der US-amerikanische Architekt WILLIAM SPRATLING in der Stadt niederließ und mit Silberschmieden aus IGUALA die alte Tradition der Silberverarbeitung wieder aufnahm. Innerhalb kurzer Zeit hatte TAXCO den Ruf, die „Silberhauptstadt der Welt“ zu sein. Mittelpunkt und Prunkstück der Altstadt ist die bereits erwähnte IGLESIA DE SAN SEBASTIAN Y SANTA PRISCA am ZOCALO. Die nach den Plänen von DIEGO DURAN 1748 -1758 gebaut wurde. Sie ist ein Meisterwerk des CHURRIGUERISMUS. Effektvoll kontrastieren mit Skulpturen geschmückte mit schlichten Flächen am Portal und den Türmen. Ebenso harmoniert die mit bunten Kacheln verkleidete Kuppel mit dem rosafarbenen Gestein des Baukörpers. Im Inneren beeindrucken geschnitzte und vergoldete Altaraufsätze, die Heilige, Apostel und Engel inmitten paradiesischer Motive wie Vögel und Früchte darstellen. Unser Hotel POSADA DE LA MISION war selbst eine Sehenswürdigkeit. Der Eingang und die Rezeption glichen einer Geisterbahn. Ein riesiger Totenkopf über dem Portal hieß uns willkommen und neben dem Empfangstresen schockte eine Kutsche mit malerischen Skeletten. Ein einladendes Schwimmbecken ohne Skelette dafür mit einem Monumentalmosaik von JUAN O` GORMAN und eine herrliche Aussicht vom Speisesaal auf die gegenüberliegende Stadt machten den Aufenthalt zum Ereignis. Der charakteristische Totenkult MEXIKOS wurde uns in TAXCO zum 1. Mal nahe gebracht. In dem Land ist der Tod kein Tabu, sondern ein Teil des Lebens. Er begegnet uns überall in der Malerei, in der Literatur, in den Liedern und im täglichen Leben. Unübersehbar wird er Anfang November, wenn sich ganz MEXIKO für das Allerseelenfest (2. Nov.) rüstet. Totenköpfe aus Ton, Plastik oder Pappmache grinsen bunt geschmückt aus Schaufenstern, Skelette schaukeln fröhlich neben der Ladentüre. In Kaufhäusern und Schreibwarengeschäften wird alles angeboten, was sich irgendwie in Form eines Totenschädels, Gerippes oder Sarges herstellen lässt, Aschenbecher, Kerzenhalter, Schlüsselanhänger oder Modeschmuck. In den Bäckereien sind kleine, süße, bunt verzierte Totenköpfe beliebte Leckereien, die man Freunden oder Kindern mitbringt, am besten dekoriert mit den Namen der Beschenkten. Dieses liebevolle Verhältnis zum Tode hat seinen Ursprung in indianischer Zeit. Der Tod war die selbstverständliche Fortsetzung des Lebens. Beide waren untrennbar miteinander verbunden. Das Bedrohliche in der Welt der ATZTEKEN und MAYAS war nicht der Tod, sondern die Unbeständigkeit und Unsicherheit des Lebens. Längst hat sich dieser heidnische Glaube mit dem christlichen vermischt und ist in eine typisch mexikanische Synthese eingegangen. Der Tod verbreitet nicht mehr den Schrecken von Fegfeuer und Hölle. Vor allem an Allerheiligen und Allerseelen wird das Glaubensgut der Indigenas wieder lebendig, wenn die Verstorbenen auf die Erde zurückkehren, um die Verwandten zu besuchen. Es ist Pflicht für die Lebenden, die verstorbenen Angehörigen, mit ihren Lieblingsspeisen zu bewirten und ihnen den Aufenthalt im Diesseits so angenehm wie möglich zu machen. Zum Monatswechsel Oktober-November herrscht auf den Friedhöfen Hochbetrieb. In manchen Regionen zieht man sogar zu den Gräbern um dort „Brotzeit zu machen“.

Die MEXIKO-Rundreise führte uns am 19.11.2017 (5. Tag) über PUEBLA nach OAXACA. Dabei überraschte uns einer der höchsten Vulkane des Landes der POPOCATEPETL (5465 m) mit einer Eruption. Die VW-Stadt PUEBLA, wo bis vor kurzem noch der legendäre Käfer produziert wurde, ist mit 2,5 Mio. Einwohnern die viertgrößte Stadt MEXIKOS. PUEBLA liegt auf einer Höhe von 2150 m in einem fruchtbaren Talbecken umgeben von den drei Vulkanen POPOCATEPETL, IZTACCIHUATL und MALINTZIN. Sie wurde bereits1531 als CIUDAT DE LOS ANGELES gegründet und erhielt bereits 1537 eine Universität. Im 16. Jahrhundert begann die Herstellung der AZULEJOS bzw. TALAVERAS, der buntbemalten glasierten Kacheln, die zusammen mit weißen Stuckornamenten zahlreiche Gebäude der Altstadtzieren und PUEBLA international bekannt machten. Wir spazierten durch das attraktive, weitläufige CENTRO HISTORICO mit rund 60 Kirchen- und Klostergebäuden, einem UNESCO- Weltkulturerbe. Am Abend erreichten wir unser nächstes schönes Hotel „MISION DE LOS ANGELES“ inmitten eines weitläufigen Parks in OAXACA.

Der mystische „Weiße Berg“ (MONTE ALBAN) der ZAPOTEKEN war am 20.11.2017 (6.Tag) unser 1. Ziel. Diese Bezeichnung kommt von den leuchtend weißen Blüten des CASSUAVATL-Baums, der den ganzen Berg verziert. Die großartige Bergstadt der ZAPOTEKEN ist eine der berühmtesten präkolumbianischen Stätten ganz Lateinamerikas, sie erhebt sich ungefähr 400 m über dem Tal von OAXACA. Es waren vermutlich OLMEKEN, die die Bergkuppe abtrugen, Terrassen anlegten und Stützmauern errichteten, um auf einem 150 m x 300 m großen Plateau eine uneinnehmbare Tempelstadt zu errichten. Annähernd 2000 Jahre wurde der MONTE ALBAN bewohnt. Die Blütezeit unter den ZAPOTEKEN dauerte von 200 bis 800 n. Chr.. Unser didaktisch hervorragend angelegter Rundgang begann im Norden an der sog. ACROPOLIS. Über die PLATAFORMA NORTE erreichten wir das EDIFICIO L, das berühmteste Bauwerk auf dem MONTE ALBAN; dessen Raumaufteilung auf eine Residenz deuten lässt. Für die Konstruktion verwendete man ältere Reliefs mit Menschenfiguren, die OLMEKISCH beeinflusst sind und aufgrund ihrer eigentümlichen Haltung DANZANTES („Tänzer“) bezeichnet werden. Eine Besteigung der PLATAFORMA SUR mit anschließendem Gang über den PLAZA GRANDE und einem Blick auf den JUEGO DE PELOTA (Ballspielplatz) vervollständigte unsere Besichtigung des MONTE ALBAN.
Der Rundgang durch die Stadt OAXACA schloss sich an. Sie liegt auf einer Höhe von 1550 m und ist von den Ausläufern der SIERRA MADRE DEL SUR umrahmt. Der ehemalige Militärstützpunkt der ATZTEKEN, von dem sich der Name OAXACA ableitet, wurde von den Spaniern prächtig ausgebaut und hat heute ca. 300.000 Einwohner. Herrliche Barockkirchen, Patio-Häuser mit schmiedeeisernen Verzierungen, großzügige, reich dekorierte Plazas und breite Kopfsteinpflasterstraßen erinnern an den Ruhm der Stadt als Bischofssitz. Die UNESCO erklärte sie 1988 zum Weltkulturerbe. Sie ist immer noch Handelszentrum der umliegenden Dörfer. Das sieht man vor allem am Samstag, wenn hunderte von Indigenas zum CENTRAL DE ABASTOS („Hauptmarkt“) strömen, um ihre Waren anzubieten, vor allem Obst, Gemüse und Kunsthandwerk. Überwiegend aber lebt die Stadt vom Tourismus. Angesichts der Schönheit von OAXACA vergisst man, dass der Bundesstaat zu den ärmsten MEXIKOS gehört. In der gebirgigen und trockenen Landschaft ist es schwer, sich von Ackerbau und Viehzucht zu ernähren. Es ist höchste Zeit, um mit einem Aufforstungsprogramm die Erosion, hervorgerufen durch übermäßigen Holzeinschlag, zu stoppen.
In einer Schokoladenmanufaktur konnten wir beim ersten Besichtigungspunkt die Herstellung des berühmten Pulvers verfolgen. In MEXIKO dient es als Grundlage der verschiedenen Molesoßen und enthält keinen Zucker. Bei einem Spaziergang vom ZOCALO bis zur Kirche SANTO DOMINGO sahen wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten dieser einmalig schönen Stadt. Zum Abschluss des Besuchs genossen wir noch eine Einkehr auf dem Balkon eines Restaurants mit Blick auf den ZOCALO.

Der 1. Halt am 21.11.2017 (7. Tag) galt der Besichtigung der gewaltigen Mexikanischen Sumpfzypresse bei SANTA MARIA EL TULE. Die SABINO ZYPRESSE hat zwar nur eine Höhe von 40 m aber einen Umfang von 58 m. Forstleute geben das Alter des Baumes mit über 2.000 Jahren an, er wäre somit der älteste des Amerikanischen Kontinents und der dickste der Welt. In einer kleinen MESCAL-Destillerie wurden wir dann in die Geheimnisse seiner Herstellung eingeführt. Er ist neben dem TEQUILA der bedeutendste mexikanische Schnaps. Der in einigen Variationen des MESCALS enthaltene appetitanregende Wurm konnte in frittiertem Zustand genossen werden und schmeckt gar nicht schlecht.

Von besonderer Schönheit waren beim nächsten Halt die Mosaiken im Ort MITLA. Hier liegen 5 Gebäudegruppen, die alle nach Süden ausgerichtet sind. Die  Steinmetze der MIXTEKEN, die hier tätig waren, können als Meister ihres Fachs bezeichnet werden. Unzählige kleine Steinziegel wurden von ihnen so behauen, dass nach dem Zusammensetzen der Eindruck eines Mosaiks entstehen musste. Der Höhepunkt dieser Kunst ist in der GRUPO DE LAS COLUMNAS („Gruppe der Säulen“) zu sehen. Hier sind zahlreiche kunstvolle Mäander- und Rautenmuster zu bewundern. Durch die Tropensonne erwachen die steinernen Ornamente zum Leben.

Am 22.11.2017 (8. Tag) wurde unsere Reise durch eine Bootsfahrt im SUMIDERO CANYON bereichert. Hier handelt es sich um eine zum Nationalpark erklärte Schlucht, die mit Schnellbooten von CHIAPA DE CORZO aus erkundet werden kann. Der Überlieferung nach sollen sich hier 1528 die CHIPANEKEN in den Canyon gestürzt haben, um der Gefangenschaft durch die Spanier zu entgehen. Seine vielfarbigen Wände ragen bis zu 1100 m  hoch über den RIO GRIJALVA. Fährt man in die Schlucht hinein, werden die Felswände immer höher. Man sieht Bussarde und Falken, am Ufer konnten wir auch Alligatoren und Geier photographieren. Am Nachmittag erreichten wir eine weitere unvergessliche Stadt SAN CHRISTOBAL DE LAS CASAS. Die reizvolle Kolonialstadt (160.000 Einwohner) liegt inmitten von mit Nadelwald bedeckten Bergen. Patio-Häuser und Kirchen verleihen der Stadt zusammen mit zahlreichen indianischen Märkten eine besondere Atmosphäre. Der Ort liegt 2120 m hoch, weshalb es tagsüber nicht zu warm ist, in der Nacht aber empfindlich kalt sein kann. Die Siedlung wurde 1528 gegründet und war das Zentrum für die Christianisierung u.a. der TZELTALES und der TZOTZILES. Hier wirkte auch der berühmte Dominikaner-Mönch FRAY BARTOLOME DE LAS CASAS, der sich als erster für die Menschenrechte der Indigenas einsetzte. Seine Anklageschrift „Kurzer Bericht über die Verwüstung der Indianischen Länder“ wurde dem Kaiser KARL V. vorgelegt und brachte dem Mönch die Feindschaft der spanischen Großgrundbesitzer ein. Ihm zu Ehren erhielt die Stadt auch ihren Namen. Bei einem Rundgang besichtigten wir die schönsten Kirchen und schlenderten durch den großen Indiomarkt.

Ein Besuch in der Kleinstadt SAN JUAN CHAMULA am Vormittag des 23.11.2017 (9. Tag) gab uns einen Einblick in das immer noch ursprüngliche Leben der Hochlandindianer. Die MAYA-Volksgruppen der TZOTZILES und TZELTALES haben ihre eigenen Gesetze sowie ihre selbstgewählten Dorfoberhäupter. Die Männer tragen wollene weiße oder schwarze Sarapes, eine Art von Poncho, die um den Bauch mit Ledergürteln zusammengehalten werden. Die Mayordomos der Dörfer setzen breitkrempige Hüte mit Kronen und bunten Bändern auf. Die Frauen flechten ihr schwarzes Haar im Nacken zu einem Knoten, der mit blauen Bändern durchzogen ist.
Wir besichtigten den Zocalo und die Dorfkirche. In ihr herrscht striktes Photographierverbot, denn die Einwohner hassen Kameras, da Photos gegen ihren Glauben verstoßen. Wir waren tief beeindruckt von der ursprünglichen Frömmigkeit der Kirchenbesucher. Derzeit wehren sich die Indigenas gegen Brunnenbohrungen eines Getränkeweltkonzerns auf ihrem Stammesgelände, daher kam es zu Sperrungen von Gebirgsstrassen, um Racheaktionen gegen Touristen zu vermeiden. Wir mussten daher auf dem Weg nach PALENQUE einen größeren Umweg in Kauf nehmen.

Der 24.11.2017 (10. Tag) war für die Besichtigung der meiner Meinung nach schönsten MAYA-Stadt PALENQUE vorgesehen. Nur wenige archäologische Stätten üben eine solche Faszination auf den Besucher aus wie sie, mit ihrer großartigen Architektur und Kunst. Die Ruinen liegen in 150 m Höhe umgeben von dichtem, tropischen Regenwald am Übergang vom Hochland zum schwülheißen Tiefland. Neben Meisterwerken der MAYA-Architektur und fein bemalten Stuckreliefs kann man auch Blattschneideameisen, Brüllaffen und andere Tiere in ihrem natürlichen Habitat beobachten. Nach dem Eingang reihen sich mehrere Tempelpyramiden aneinander. Als erstes besichtigten wir den TEMPLO DE LA CALAVERA („Tempel des Totenschädels“), so genannt nach einem Stuckrelief an seinem linken Pfeiler. Der daneben liegende TEMPLO XIII wurde bekannt, als man in ihm 1994 die unberührte Grabkammer einer Angehörigen des lokalen Herrschergeschlechts fand. Der Leichnam der etwa 40-jährigen, 1,70 m großen Frau war mit einer Maske, Ohrpflöcken und Perlen aus Jade geschmückt. Die REINA ROJA („Rote Königin“) genannte Fürstin war vollständig mit Zinnober bemalt, ein weiteres Würdezeichen der hohen Abstammung. Das berühmteste Gebäude PALENQUES ist der über 20 m hohe TEMPLO DE LAS INSCRIPTIONES, benannt nach den zahlreichen Inschriften. Im Inneren des Tempels befindet sich die Krypta. Aus konservatorischen Gründen ist er für Besucher nicht mehr zugänglich. Im Zentrum der Ruinenstadt breitet sich der weitläufige PALACIO auf einem 80 x 100 m breiten Unterbau aus. Zwei repräsentative Freitreppen im Norden und Westen führen zur Residenz hinauf, deren mit Kraggewölben gedeckte Räume und Gänge sich um vier Innenhöfe gruppieren. Bemerkenswert ist der rekonstruierte, quadratische Turm mit einem Mansardendach, der für astronomische Zwecke diente und in seiner Art in Mittelamerika einzigartig ist. Auf unserem Rundgang besichtigten wir noch die eleganten Tempel der KREUZGRUPPE, den TEMPLO DEL SOL und genossen zum Abschluss den grandiosen Blick vom TEMPLO DE LA CRUZ auf die MAYA-Metropole. Ich war bereits einmal im Jahr 1974 in YUKATAN und war bei dem jetzigen Besuch beeindruckt, wie professionell die MAYA-Kultstätten hergerichtet und für den Tourismus erschlossen wurden.
Nach einer schönen, abwechslungsreichen Fahrt erreichten wir am späten Nachmittag SIHOPLAYA am Golf von MEXIKO.

Das 1. Ziel am 25.11.2017 (11. Tag) war die wehrhafte Stadt CAMPECHE, eine der bedeutendsten spanischen Festungsstädte in der KARIBIK. Bereits 1517 landete hier der Conquistador HERNANDES DE CORDBA. Die Stadtgründung durch FRANCISCO DE MONTEJO erfolgte 1540. Von diesem wichtigsten Hafen der Halbinsel wurden vor allem Edelhölzer, Kakao, Silber und Jade nach SEVILLA verschifft. Dieser Reichtum lockte englische und holländische Piraten an. Nach zahlreichen Plünderungen befestigten die Spanier die Stadt ab1686 mit einer imposanten Mauer, die bei der Fertigstellung 1704 2,5 km lang, 3m dick und 8 m hoch war. Von 8 Bastionen konnte man taktisch günstig das Feuer eröffnen. Prachtvolle Herrenhäuser aus der Blütezeit machen noch heute den Scharm CAMECHES aus. Die Altstadt wurde aufwändig restauriert und 1999 in die UNESCO –Weltkulturerbeliste aufgenommen. Weiter führte die Fahrt nach UXMAL, einem der bedeutendsten Kultzentren der MAYA und eine der ganz großen historischen Stätten MEXIKOS. „Die dreimal Erbaute“ bedeutet UXMAL in der MAYA-Sprache, ein Hinweis auf die bei den alten Völkern Mittelamerikas verbreitete Gewohnheit des Überbauens von Sakralbauten. Die UNESCO erklärte 1996 UXMAL zum Weltkulturerbe. Von den vielen Zeugnissen der MAYA-Kultur beeindruckte am meisten die PYRAMIDE DEL ADIVINO („Pyramide des Wahrsagers“) , die CUADRANGULO DE LAS MONJAS („Viereck der Nonnen“) und der PALACIO DEL GOBERNADOR („Palast des Gouverneurs“). Als ich im Januar 1974 zum ersten Mal UXMAL besuchte, war die MAYA-Stätte noch frei zugänglich, vor allem konnten die Pyramiden wie kleine Berge von allen Seiten bestiegen werden. Heute ist dies wegen der immens gestiegenen Besucherzahlen aus Sicherheitsgründen, aber auch zur Erhaltung der präkolumbianischen Kulturdenkmale nur noch in beschränktem Umfang möglich. Während unserer Besichtigung schmorte in einem Erdloch („pib“) unser Mittagessen: ein COCHINITA PIBIL. Bei dieser Spezialität der MAYAS wird in Bananenblätter gewickeltes Schweine- und Hühnerfleisch, das durch eine Gewürzmischung mit ACHIOTE-Samen eine rote Farbe erhält, zusammen mit Gemüse und Kartoffeln gegart, also eine Art mexikanisches Pichelsteiner. Es schmeckte hervorragend.

Auf dem Wege nach MERIDA unterbrachen wir die Fahrt für eine Dschungelwanderung zu einer ZENOTE, einem teilweise unterirdischen Wasserloch in der Karstlandschaft. Forstlich interessant ist die Sekundärbestockung auf den ehemaligen Sisalplantagen. Noch vor 50 Jahren wurde auf YUKATAN großflächig die Sisalagave angebaut und brachte den Plantagenbesitzern großen Reichtum. Doch allmählich wurden die Seile aus Sisal durch kräftigere Kunstfaserseile ersetzt. Für Hängematten, Schuhe, Körbe, Teppiche und Schnüre wird Sisal aber immer noch gerne verarbeitet. Die meisten Anbauflächen holte sich aber die Natur zurück. Die Villen der Plantagenbesitzer sind teilweise zu Luxusressorts umgebaut.
Am Abend erreichten wir unser Stadthotel in MERIDA.

Der 26.11.2017 (12. Tag) begann mit einem Stadtrundgang in der Metropole der Sisalbarone. Diese Stadt hat einen ganz besonderen Charme. Von weitläufigem Trockenwald umgeben strahlt sie südliche Anmut aus. Die sauberen Straßen und weiß getünchten Häuser brachten ihr den Namen CIUDAD BLANCA („Weiße Stadt“) ein. Sie wurde 1542 von FRANCISCO DE MONTEJO, einem Kapitän in den Diensten von HERNAN CORTEZ, gegründet. Der Wohlstand der Stadt ging auf den weltweit einmaligen Sisalanbau zurück. Heute ist MERIDA eine Metropole mit über 1 Mio. Einwohnern. Das Erbe der der MAYAS findet man im Alltag wieder, etwa in Sprache und Kleidung. Die Frauen tragen noch immer gerne eine weiße Bluse mit Stickereien an Hals und Saum und die Männer ein Hemd mit Längsbiesen. Lange war MERIDA wegen des Sisalbooms eine der reichsten Städte MEXIKOS. Die kleine französische Gemeinde baute die „Champs-Elysees“, den PASEO DE MONTEJO. MERIDA verfügt mit seinen mit Bäumen gesäumten Boulevards, Plazas und Parks über ein unverwechselbares ansprechendes Ambiente. Die wohlhabenden Plantagenbesitzer haben einst prächtige Herrenhäuser im europäischen Stil errichtet, an denen man mit den Pferdekutschen vorbeifahren konnte. Das Zentrum der Stadt ist der ZOCALO auch PLAZA DE LA INDEPENDENCIA genannt. Dies ist ein angenehm schattiger Bereich, an dem man auf s-förmigen Bänken gegenübersitzen und ungestört plaudern kann. Die Ostseite des Platzes dominiert die CATEDRAL SAN ILDEFONSO. Gegenüber der Kathedrale erhebt sich der PALACIO MUNICIPIAL im spanisch maurischen Stil. Von den Arkaden im 1. Stock bietet sich ein schöner Blick auf den ZOCALO. Von hier wurde am 15.09.1821 die Unabhängigkeit YUCATANS proklamiert. An der Nordostseite des ZOCALO steht der 1892 vollendete PALACIO DE GOBIERNO (Regierungspalast) im neoklassizistischen Stil. Im großen Festsaal beeindruckt ein Zyklus mit großformatigen Wandgemälden des Malers FERNANDO CASTRO PACHECO. Sie stellen die leidvolle Geschichte der MAYA auf YUCATAN dar.
Nachmittags besuchten wir im Rahmen des Forstprogramms das Biosphärenreservat CELESTUN. Es hat eine Größe von 60 000 ha. Auf einer Bootsfahrt konnten wir die Mangroven- und Lagunenlandschaft mit trichterförmigen Flussmündungen erkunden. Zahlreiche Vogelarten finden hier ihren Lebensraum u.a. Kormorane, Fregattvögel, Pelikane, Reiher. Am beeindruckendsten waren die großen Flamingokolonien. Am Abend genossen wir das bunte Treiben um den ZOCALO mit Cocktails, Mariachimusik und guter Laune.

Der Höhepunkt der MAYA-Kultur ist sicher die Ausgrabungsstätte in CHICHEN ITZA.
Wir besuchten diese von der UNESCO 1988 zum Weltkulturerbe ernannte Sehenswürdigkeit am 27.11.2017 (13. Tag). CHICHEN ITZA wurde etwa 400 n. Chr. gegründet. Etwa 800 Jahre erfreute sich die Ansiedlung einer wirtschaftlichen und kulturellen Blüte. Erst der TOLTEKISCHE Herrscher QUEZALCOATL beendete die MAYA-Herrschaft im 12. Jhdt.. Wir besichtigten die archäologische Stätte, von der nur etwa ein Viertel freigelegt und öffentlich zugänglich ist, mit Tausenden von anderen Besuchern. Die touristische Erschließung dieses Weltwunders ist vorbildlich gelungen. Wir spazierten an der PLATAFORMA DE VENUS vorbei zum berühmtesten Gebäude CHICHEN ITZAS dem EL CASTILLO auch TEMPLO DE KUKULCAN. Auch hier war eine Besteigung nicht mehr möglich. Diese neunstufige Pyramide, mit einer Seitenlänge 55 m und einer Höhe von 30 m, dokumentiert anschaulich die Kalenderkenntnis der MAYA. Der TEMPLO DE LOS GUERREROS („Tempel der Krieger“) und der JUEGO DE PELOTA („Ballspielplatz“) waren weitere Besichtigungspunkte. Letzterer ist der Größte in ganz Mittelamerika. Das 146 x 35 messende Spielfeld wird an zwei Seiten von 8,5 m hohen Mauern eingefasst. In ihrer Mitte befindet sich ein steinerner Ring, durch den die Spieler den Kautschukball schlugen, dabei durften weder Hände noch Füße, sondern nur Ellbogen, Hüfte und Knie zum Einsatz kommen. Auf den Reliefs an den Zuschauertribünen wird das blutige Ende des Ballspiels dargestellt. Jeweils sieben Personen treffen sich in der Mitte des Frieses. Eine Person der linken Reihe, wahrscheinlich aus der Siegermannschaft, hält ein Messer und einen Menschenkopf in den Händen. Gegenüber kniet der Enthauptete aus der gegnerischen Mannschaft. Aus seinem Hals schießen Fontänen von Blut in Form von sieben Schlangen hervor. Eine kleine Wanderung führte uns auf einem 300m langen Damm zur CENOTE SAGRADO, einem runden 25 m unter der Erdoberfläche liegenden natürlichen Brunnen. Tauchgänge zuletzt in den 1960-er Jahren förderten aus 80 m Tiefe mehr als 4.000 Objekte aus Gold, Silber, Jade, Obsidian und Kupfer zutage. Der Heilige Brunnen war also Ziel von Wallfahrten. Dutzende geborgene Skelette bestätigen zudem die Praxis von Menschenopfern. Auf dem Rückweg sahen wir noch die GRUPO DE LAS MIL COLUMNAS („Halle der Tausend Säulen“) und das OBSERVATORIUM. Diese Sternwarte zeugt von dem großen astronomischen Wissen der MAYA, deren Gelehrte Mond- und Sonnenfinsternisse berechnen und die Zeit der Aussaat mittels zweier Kalender genau festlegen konnten. Am Abend erreichten wir unser schönes Badehotel an der Karibikküste.

Den 28.11.und 29.11. 2017 (14. und 15. Tag) genossen wir im Hotel an der PLAYA DEL CARMEN. Die KARIBIKKÜSTE MEXIKOS hat sich inzwischen zu einem der größten Urlaubsparadiese der Welt entwickelt. Vor 40 Jahren war die Küste noch völlig unberührt, heute zieht sich von CANCUN ein etwa 120 km langer Hotelstrand nach Süden.

Am 30.11.2017 (16. Tag) mussten wir leider die Rückreise antreten. Voller schöner Erinnerungen landeten wir infolge der Zeitverschiebung am 01.12.2017 (17. Tag) wieder in München. Zum Schluss geht mein Dank wieder an unseren Klasse Reiseleiter Wladimir und das Reisebüro Zeitler für die perfekte Reise.


HUBERT BERGHAMMER

Der Popocatepetl erfreute die Reisenden mit einer kleinen Eruption. Foto: Magdalena Hirneiß