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Die Welt braucht Wald! - ehemaliger Generaldirektor des WWF International Dr. Claude Martin eröffnet die 68. Forstvereinstagung

Der Erhalt und nachhaltige Nutzung der Wälder ist eine globale Herausforderung und vor dem Hintergrund der Sicherung der Artenvielfalt, der Armutsbekämpfung und des Klimawandels zwingend notwendig. Dr. Claude Martin, ehemaliger Generaldirektor des WWF International und Kanzler der Internationalen Universität in Genf (IUG) wird in seiner Eröffnungsrede zur 68. Forstvereinstagung am 18.05.2017 in Regensburg hierzu Stellung beziehen. „Für unsere Tagung in Regensburg ist es gelungen, mit Dr. Claude Martin einen hochkarätigen Vertreter des internationalen Natur- und Umweltschutzes als Gast und Redner zu gewinnen“, drückt der Präsident des Deutschen Forstvereins, Carsten Wilke, seine Freude über den hochkarätigen Gast aus.

 

Mit dem Tagungsmotto „Die WELT braucht WALD!“ möchte der Forstverein einerseits auf die prekäre Situation der Wälder hinweisen, andererseits aber auch den nachhaltigen Nutzen für die Gesellschaft betonen. Seit Erhebung der Waldflächenstatistik durch die Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) 1958 ist für die letzten 60 Jahre ein durchschnittlicher jährlicher Waldverlust von ca. 7 Mio. ha zu verzeichnen - das sind ca. 9.000 ha pro Tag. Hier gibt es jedoch starke regionale Unterschiede. Während sich auf der Nordhalbkugel die Waldbestände erholen, sind hohe Verluste in Südamerika, Afrika und Südostasien - gerade in den tropischen Regenwäldern - zu verzeichnen. Die Gründe für die Entwaldung sind vielfältig und komplex. Die Hauptursache kann jedoch in der Umwandlung zu landwirtschaftlichen Nutzflächen gesehen werden. Der (illegale) Raubbau an den Holzbeständen, die Ausbeutung mineralischer Rohstoffvorkommen und Infrastrukturprojekte tragen ebenfalls zur Zerstörung der Wälder bei.

Wälder sind die artenreichsten Lebensräume der Welt. Von den 1,8 Millionen beschriebenen Tier- und Pflanzenarten leben etwa zwei Drittel im Wald. Zugleich sind Wälder Lebensraum und Lebensgrundlage für 1,6 Milliarden Menschen. Heute absorbieren Wälder bereits ein Viertel der jährlich vom Menschen verursachten CO2-Emissionen von 36 Milliarden Tonnen. Der Erhalt und die Erhöhung der Waldflächen sind daher entscheidend für die Bekämpfung des Klimawandels. Auch die nachhaltige Nutzung des erneuerbaren Rohstoffes Holz ist dazu ein zentraler Beitrag. Die Anfang Mai 2017 von der UN-Vollversammlung in New York beschlossene Waldstrategie (UNSPF) ist ein wichtiger Beitrag, die Walderhaltung und seine nachhaltige Nutzung in den politischen Fokus zu rücken.

Dr. Claude Martin ist promovierter Biologe und war von 1993 bis 2005 Generaldirektor des WWF International. Derzeit ist er der Kanzler der Internationalen Universität in Genf. Ihm gelang es, die Zusammenarbeit zwischen großen Firmen, der Weltbank und Umweltschutzorganisationen zum Schutz der tropischen Regenwälder zu organisieren. So hat er als Direktor des WWF International an der Gründung des FSC (Forest Stewardship Council) und des MSC (Marine Stewardship Council) mitgewirkt. Sein letztes Buch „Endspiel - Wie wir das Schicksal der Tropischen Regenwälder noch wenden können“ als Bericht an den Club of Rome hat international für Aufsehen gesorgt. In 2016 wurde ihm der Georg-Ludwig-Hartig-Preis verliehen.

 

Eröffnungsredner der 68. Forstvereinstagung: Dr. Claude Martin war von 1993 bis 2005 Generaldirektor des WWF International (Foto: C. Martin).