Herzlich Willkommen!Waldim Wandel - 125 Jahre Engagement

Seit 1899 im Einsatz für den Wald

800 Waldinteressierte auf der Jubiläumstagung des Deutschen Forstvereins in Fulda - Georg Schirmbeck für langjähriges Engagement geehrt

Fulda, 23. September 2024: Über 800 Fachleute aus Deutschland und den benachbarten Ländern nutzten das 125-jährige Jubiläum des Deutschen Forstvereins (DFV) vom 18. bis 22. September 2024 für fachlichen Austausch, Weiterbildung und die politische Debatte, unter anderem um das geplante Bundeswaldgesetz. Unter dem Tagungsmotto „Wald im Wandel – 125 Jahre Engagement“ bewies der 1899 gegründete Forstverein auch seine zentrale Rolle für den Dialog der Generationen. Mit 1.700 Mitgliedern ist das Junge Netzwerk Forst (JNF) Deutschlands größte forstliche Jugendorganisation. Deren zahlreiche Präsenz auf der Tagung in Fulda machte das Treffen zum „jüngsten forstlichen Event des Jahres“, so Forstvereinspräsident Prof. Dr. Ulrich Schraml.

Festversammlung mit politischen Aussagen. Mit Blick auf die anwesenden Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir und Hessens Forstminister Ingmar Jung unterstrich Schraml die Bedeutung eines vielfältigen Waldeigentums und der Heterogenität der Bewirtschaftungsformen. „Diese Vielfalt ist nicht der Betriebsunfall der Forstgeschichte, sondern die Grundlage einer chancenreichen Klimaanpassung“, machte Schraml die Position des Forstvereins deutlich. Özdemir und Jung würdigten in ihren Ansprachen das langjährige Engagement des DFV für den Wissenstransfer und den internationalen Austausch. Beide nutzen ihre Reden aber auch, um die eigene forstpolitische Agenda zu erläutern. Während Jung für die Forstwirtschaft in Hessen eine Phase der Deregulierung ankündigte, die mit dem Ausstieg aus FSC erst begonnen habe, bekräftigte Özdemir den Bedarf einer Weiterentwicklung des Waldgesetzes auf der Bundesebene.

Verleihung der „Danckelmann-Medaille“ an den Präsidenten des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR), Georg Schirmbeck. Mit der Verleihung dieser Auszeichnung würdigt der Forstverein in seinem Jubiläumsjahr das langjährige Engagement des DFWR-Präsidenten in der Forstpolitik, aber insbesondere auch die Förderung des forstlichen Nachwuchses durch Schirmbeck. Diese Leistungen würdigten Caren Raddatz und Florian Born als Vertreter des JNF in ihrer Laudatio: „Seine Türen standen jungen Menschen immer offen und es braucht engagierte und motivierte Personen, wie ihn, die den Wald und die Forstwirtschaft voranbringen. Leute die vielleicht auch mal eine Extrameile gehen – oder sogar zwei.“

Generationendialog als Kernaufgabe „"Der Wille zum Erfahrungsaustausch auf Augenhöhe ist dem Forstverein in die Wiege gelegt. Er bildet bis heute die große Klammer für alle Generationen, die sich um den Wald kümmern.“, betonte Marcus Kühling, Vizepräsident des DFV, in einem historischen Rückblick während der Festveranstaltung. Diese Rolle spiegelt sich auch in der Zusammensetzung der diesjährigen Tagungsgäste wider, unter denen sich junge und ältere Forstleute die Waage hielten. Dieses Ergebnis markiert einen wichtigen Schritt im Rahmen des auf der Tagung in Braunschweig 2022 initiierten Generationendialogs. Unterstützt wurde dies durch eine entsprechende Zuwendung der Eva-Mayr-Stihl Stiftung, aber auch die neu etablierte „Forst-Soli“-Initiative. 2.000 Euro, die Tagungsteilnehmer zusätzlich zu den eigenen Tagungsgebühren für diesen Zweck zur Verfügung stellten, konnten als Unterstützung an junge Tagungsinteressierte vergeben werden. Diese Entwicklung verdeutlicht, wie der traditionelle Wissensaustausch des DFV um den Dialog zwischen den Generationen erweitert werden kann. Um diesen Weg gemeinsam fortzuführen, stellte das JNF auf der Tagung sein Mentoring-Programm vor. Die Initiative soll Studierenden den Zugang zur Branche erleichtern, indem sie durch einen erfahrenen Mentor begleitet werden.

Seminarprogramm:Das bewährte Herzstück der Tagung bot mit über 80 Referenten aus Wissenschaft und Praxis in 26 verschiedenen Seminaren spannende Einblicke in aktuelle Themen der Forstwirtschaft. Philipp Krohn, Journalist der FAZ und Buchautor, eröffnete den Seminartag mit seinem Vortrag „Warum Nachhaltigkeit die Freiheit braucht“. Neben klassischen Diskussionsrunden wurden auch innovative Formate erprobt: Zum ersten Mal fand ein „Wissenschaftliches Speeddating“ mit kurzen Präsentationen aktueller Forschungsprojekte im „Pitch-Format“ sowie ein Startup-Contest statt, organisiert in Kooperation mit der Rentenbank und der Future Forst Initiative.

Exkursionen: Nach den intensiven Seminartagen starteten ab Freitag die Busse zu den Exkursionen, die bis Sonntag bei bestem Wetter die Teilnehmenden in die Wälder Hessens sowie nach Thüringen und Bayern führten. Themen wie „Wasserspeicher Wald“, „Ein Großstadtwald im Klimawandel“ und ein Klettersitz-Seminar griffen aktuelle Herausforderungen auf und boten Raum, das in den Seminaren erlernte Wissen direkt vor Ort anzuwenden und weiter zu vertiefen. Bei einer Auswahl von über 40 Exkursionen, blieb dabei nahezu kein Themenwunsch unerfüllt.

Ein Blick in die Zukunft „Unser Ziel war es, Menschen unabhängig von Alter und Position zusammenzubringen und ihnen neues Handwerkszeug für ihre Arbeit am Wald der Zukunft an die Hand zu geben. Dies ist uns gemeinsam mit einem großartigen Tagungsteam, den Moderatoren, Referenten und unseren Unterstützern gelungen“, resümierte Malte Campsheide, Geschäftsführer des DFV. Die Planungen für die nächste Forstvereinstagung, die auf Einladung des Landes Mecklenburg-Vorpommern voraussichtlich im Juni 2026 in Rostock stattfinden soll, laufen bereits an.

 

Hintergrund:

Die Danckelmann-Medaille erinnert an den Gründungspräsidenten des Deutschen Forstvereins Bernhard Danckelmann. Der bekannte Forstmann lebte 1831-1901. Nach verschiedenen Stationen in der preußischen Forstverwaltung war er 1866 Direktor der Höheren Forstlichen Lehranstalt in Eberswalde. Georg Schirmbeck ist nach Prof. Dr. Möhring und Prof. Dr. Hermann Spellmann der dritte Preisträger.

 

Der Deutsche Forstverein e.V. (DFV) ist mit seinen 11 Landesverbänden und rund 7.000 Mitgliedern eine der ältesten forstlichen Organisation in Deutschland. 2024 begeht er sein 125. Gründungsjubiläum. Die Jugendorganisation des DFV, das Junge Netzwerk Forst (JNF), ist mit fast 1.700 Personen die größte Jugendorganisation einer forstlichen Interessenvertretung. DFV und JNF setzen sich für den Erhalt des Waldes und seiner Leistungen ein und machen sich für die ständige Weiterentwicklung des Waldwissens und seiner Verbreitung bei Fachleuten und anderen Waldinteressierten stark. Seine Mitglieder unterstützt der DFV bei ihrem fachlichen Austausch und der persönlichen Vernetzung durch eigene Medien, Tagungen und vielfältige Fortbildungsangebote.

Die Tagung des Deutschen Forstvereins ist regelmäßig die größte forstliche Fachtagung in Deutschland. Sie fand 2024 unter dem Motto „Wald im Wandel – 125 Jahre Engagement“ vom 18. bis 22.09. in Fulda statt und beinhaltete die Feierlichkeiten zur 125. Wiederkehr der Gründung des Verbandes.

 

 

Für Presseanfragen wenden Sie sich bitte an:

Malte Campsheide (Geschäftsführer des DFV)

campsheide@forstverein.de
Tel: 0551/3796265

Deutscher Forstverein e.V.
Büsgenweg 1
37077 Göttingen

Logos, Bilder in voller Auflösung und die weiteren Pressemitteilungen können hier abgerufen werden:

https://www.forstverein.de/veranstaltungen/forstvereinstagungen/fulda-2024/presse.html